Neues Leistungsmanagement

Lloyds macht Beschäftigten Dampf

Lloyds setzt vermeintliche Schwachleister unter Druck. Beschäftigte, die ihre Performance trotz Coaching nicht steigern, müssen gehen.

Lloyds macht Beschäftigten Dampf

Lloyds Banking Group macht ihren Beschäftigten Dampf

hip London

Vermeintlichen Schwachleistern droht Jobverlust

Die Lloyds Banking Group will Mitarbeitern mit unterdurchschnittlichen Leistungen Dampf machen. Die Gewerkschaft BTU kolportiert entsprechende Äußerungen von Chief People & Places Officer Sharon Doherty auf einem Treffen von Führungskräften der schottischen Großbank, zu der neben der Lloyds Bank und Halifax auch der Autofinanzierer Black Horse gehört.

Wer zu den schwächsten 5% gehört, erfahre in „hochperformanten“ Organisationen „strukturierte Unterstützung“, habe Doherty gesagt. Von den Betroffenen müsse die Hälfte gehen. Bei Lloyds sei das bislang nicht der Fall.

Rank & Yank

Das Modell erinnert an „Rank & Yank“, ein Leistungsmanagementsystem, das der damalige GE-Chef Jack Welsh in den 1980er-Jahren populär machte. Er teilte die Belegschaft in drei Kategorien ein: Mitarbeiter, die belohnt werden sollten (A), durchschnittliche (B) und zu entlassende (C) Beschäftigte.

Lloyds hatte in der Vergangenheit ein eigenes System dieser Art, das nach einer langen Kampagne der Gewerkschaft aufgegeben wurde. Es werde keine Kategorisierung mehr geben, mutmaßt die BTU. Allerdings werde der Druck auf Führungskräfte wachsen, Mitarbeiter zu identifizieren, deren Performance durch „strukturierte Unterstützung“ genauer betrachtet werden müsse. Um das 5%-Ziel einzuhalten, werde auf Daten der HR-Software Workday zurückgegriffen.

„Strukturierte Unterstützung“

Damit stehen den Lloyds-Mitarbeitern erneut Kündigungen ins Haus. Im Januar 2024 hatte die Großbank 1.600 Stellen gestrichen. Wie die „Financial Times“ unter Berufung auf Insider berichtet, könnten diesmal 1.500 Stellen zur Disposition stehen. Die Gewerkschaft forderte von „strukturierter Unterstützung“ Betroffene auf, sich sofort bei ihr zu melden. Sie warnte, das Management wolle Mitarbeiter „aus dem Unternehmen treiben“.

Ein Sprecher der Bank sagte dagegen, man wolle eine „High-Performance-Kultur“ in der Organisation verankern. „Wir wissen, dass Veränderungen unbequem sein können, sind aber begeistert von den Chancen, die vor uns liegen.“