London Stock Exchange schlägt Rivalen vom Main

Erlöse wachsen schneller als bei Deutscher Börse

London Stock Exchange schlägt Rivalen vom Main

hip London – Die London Stock Exchange Group (LSEG) ist im Auftaktquartal etwas schneller gewachsen als die Deutsche Börse. Wie der Marktinfrastrukturbetreiber mitteilt, steigerte die Gruppe ihre Einnahmen um knapp 5 % auf 549 Mill. Pfund. Die Frankfurter erzielten dagegen einen im Vorjahresvergleich lediglich um gut 4 % erhöhten Erlös (vgl. BZ vom 1./2. Mai). Im ersten Quartal 2018 hatte der Betreiber der Börsen von London und Mailand noch ein Wachstum von 13 % gezeigt. Während das Nachhandelsgeschäft von LCH das Expansionstempo lediglich von 18 % auf 17 % herunterfahren musste, rutschte die Indexsparte FTSE Russell, die im vergangenen Jahr noch um 18 % zugelegt hatte, mit einem Wachstum von 7 % in den einstelligen Bereich ab. Die LSEG erklärte, dass das verwaltete Vermögen, das den Indizes folgt, zum Jahresende geschrumpft war. Für das laufende Quartal sei dagegen mit steigenden Einnahmen zu rechnen.Das Kapitalmarktgeschäft lieferte im ersten Quartal rückläufige Erträge. Das Volumen der bei Börsengängen in London und Mailand eingeworbenen Mittel ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als die Hälfte zurück. Der PwC IPO Watch Europe zufolge wagten in der britischen Metropole von Januar bis März nur fünf Firmen den Sprung aufs Parkett. Der Schiehallion Fund, ein Investmentvehikel des Vermögensverwalters Baillie Gifford, führte die Liste an, gefolgt von der Wirtschaftskanzlei DWF und dem Pharmadienstleister Diaceutics. In Frankfurt fand unterdessen gar kein Börsengang statt. “Während die Aktienmärkte wegen der makroökonomischen Ungewissheit schwächer waren, haben wir im zweiten Quartal ein verbessertes Umfeld für Börsengänge beobachtet”, sagte CEO David Schwimmer.Anfang April hatte der Zahlungsabwickler Network International aus Dubai in London 1,1 Mrd. Pfund eingesammelt. Das bislang größte Initial Public Offering des Jahres fand jedoch an der Borsa Italiana statt, wo der Zahlungsdienstleister Nexi auf ein Emissionsvolumen von 2,6 Mrd. Dollar kam. Die Börsengruppe werde weiter in die Sparte Information Services investieren und diese ausbauen, insbesondere die Multi-Asset-, Daten- und Datenanalyse-Angebote, sagte Schwimmer.