LzO sieht Eigentümerwechsel bei OLB gelassen

Zweitgrößte Sparkasse in Niedersachsen baut Marktposition aus und steigert Ergebnis

LzO sieht Eigentümerwechsel bei OLB gelassen

ste Oldenburg – Die Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) blickt gelassen auf den Eigentümerwechsel beim größten Konkurrenten im Geschäftsgebiet, der Oldenburgischen Landesbank (OLB). Inwiefern sich der Wettbewerb mit der bisherigen Allianz-Tochter, die nach dem Vollzug der 300 Mill. Euro teuren mehrheitlichen Übernahme vor gut einer Woche künftig dem Konzern der Bremer Kreditbank (BKB) angehört, verändern wird, ist für die zweitgrößte kommunale Sparkasse Niedersachsens noch unklar. “Wir werden das beobachten”, meinte Vorstandschef Gerhard Fiand. Doch verweist das Institut auf seine 2017 weiter ausgebaute Position als führender Finanzdienstleister in der Region und ein verbessertes Ergebnis.Bei der LzO geht man davon aus, dass die OLB stärker auf Ertrag getrimmt werden dürfte. Fiand verwies in der Jahrespressekonferenz auf die BKB-Gesellschafter, zu denen seit 2014 die Private-Equity-Firmen Apollo Global Management und Grovepoint Capital sowie der Pensionsfonds Teacher Retirement System of Texas gehören. Zur Aussage von BKB-Vorstandschef Axel Bartsch, der die Eingliederung des Regionalinstituts OLB in den Verbund mit dem bundesweit tätigen Spezialfinanzierer BKB und dem 2017 bereits übernommenen Bremer Bankhaus Neelmeyer laut “Nordwest-Zeitung” unlängst als das derzeit “spannendste Bank-Projekt in Deutschland” bezeichnet hatte, sagte Fiand, “auf diese Spannung” könne die LzO “gut verzichten”. Die vergangenen Jahre habe man genutzt, um das eigene Haus wetterfest zu machen. Das laufende Geschäftsjahr werde wieder ein gutes, sagte der Vorstandschef, der in gut einem Jahr in den Ruhestand wechseln und seinen Posten an seinen Stellvertreter Michael Thanheiser abgeben wird.Die BKB hatte das gut 90-prozentige OLB-Aktienpaket der Allianz – der Versicherer nahm nach eigenen Angaben beim Verkauf einen Verlust von 210 Mill. Euro in Kauf – übernommen und weitere rund 5 % von Privatinvestoren und Belegschaftsaktionären eingesammelt. Geplant ist nun ein Squeeze-out-Verfahren mit Barabfindung, um die OLB vollständig unter Kontrolle zu bringen – und von der Börse zu nehmen. Zur Integration der OLB, die mit einer Bilanzsumme von rund 14 Mrd. Euro größer ist als LzO und BKB, und zu weiteren möglichen Sparmaßnahmen über das Programm “OLB 2019” hinaus wurden bislang noch keine Details genannt.Die LzO dehnte im Berichtsjahr ihre Kundengeschäfte, die einen Anteil von rund 80 % an der Bilanzsumme ausmachen, aus und verbuchte auch dank eines gesunkenen Aufwands bei Derivaten als Folge von Zinssicherungsgeschäften einen auf 161 (i. V. 155) Mill. Euro gestiegenen Zinsüberschuss. Vorstandschef Fiand bezeichnete einmal mehr “Digitalisierung, Demografie und Draghi” als die derzeit größten Herausforderungen. Für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) habe die Sparkasse 2017 rund 900 000 Euro an Strafzinsen zahlen müssen. Ein Teil dieser Belastungen glich die LzO durch Verwahrentgelte auf hohe Firmenkundeneinlagen aus.Für 2017 weist die Sparkasse, die mit einer Bilanzsumme von 9,3 Mrd. Euro zu den 20 größten der aktuell rund 390 Sparkassen in Deutschland gehört, ein Betriebsergebnis von 1,01 (i. V. 0,93)% der Durchschnittsbilanzsumme aus. Im Betriebsvergleich der gut 40 niedersächsischen Sparkassen liegt das Institut damit über dem Durchschnitt von knapp 0,90 %.