"Man braucht gute Argumente"
Im Private Banking steigt branchenweit der Druck, Erträge zu generieren und größer zu werden, da das Zinstief, die Regulierung sowie Investitionen in die Digitalisierung Einnahmen und Ergebnisse reduzieren. Überdies hat der Marktabschwung gegen Ende des vergangenen Jahres vom Volumen der jeweils verwalteten Mittel abhängige Erträge gekostet. Bethmann war mit Assets under Management von 38,1 Mrd. Euro ins vergangene Jahr gestartet und hatte vorübergehend 39 Mrd. Euro erreicht, um nach dem schwachen Schlussquartal mit 36 Mrd. aus dem Jahr zu gehen, und dies, obwohl der Bank 2018 netto eine halbe Milliarde Euro zufloss. Beim Marktführer Deutsche Bank fiel das Volumen im deutschen Private Banking unterdessen um 4 Mrd. auf 86 Mrd. Euro. Dabei hatte die Deutsche Bank schon im Oktober zu verstehen gegeben, dass ihr Private Banking im bisherigen Jahresverlauf unter Plan liege, und dies mit den Folgen der Einführung der EU-Finanzrichtlinie Mifid II begründet.Bei Bethmann hat die Einführung des Regelwerks das Ergebnis Hane-graaf zufolge nicht gebremst, was mit einem höheren Anteil des beratungslosen Geschäfts in der Vermögensverwaltung zu tun haben könnte. Bei steigenden Einnahmen sind 2018 netto 12 Mill. Euro Gewinn zusammengekommen nach 3,5 Mill. Euro in einem von Restrukturierungskosten geprägten Vorjahr. “Das Ergebnis 2019 wird von der börsenbedingt niedrigeren Assetbasis beeinträchtigt sein”, prognostiziert Hanegraaf.—– Im Gespräch Seite 2