Medienbericht setzt Wirecard zu
dpa-afx Frankfurt – Der Finanzdienstleister Wirecard leidet erneut unter Negativschlagzeilen: Bis Freitagmittag rutschte das Papier des Dax-Konzerns an der Frankfurter Börse um 12 % auf rund 135 Euro ab und büßte damit wieder einen Teil seiner jüngsten Erholungsrally ein.Zuvor hatte das “Handelsblatt” über eine Bande mutmaßlicher Anlagebetrüger in Wien und Sofia berichtet, die einen Teil ihres Zahlungsverkehrs über die Wirecard Bank abgewickelt haben sollen. Ein beträchtlicher Teil der Ermittlungen liegt bei der Staatsanwaltschaft in Wien, die gegen Wirecard aber nicht ermittelt, sondern nur Unterlagen angefordert hat. “Aufgrund unseres Risikomanagements wurde der Kunde frühzeitig aktiv gekündigt”, erklärte eine Wirecard-Sprecherin auf Anfrage. “Es gibt auch keine uns bekannten Vorgehen der Behörden gegen Wirecard in dem Zusammenhang.” Die Wirecard Bank unterziehe jeden Kunden einer fundierten Prüfung nach den Vorschriften des Geldwäschegesetzes.Wirecard hatte in diesem Frühjahr schon mehrfach mit dramatischen Kursverlusten zu kämpfen, nachdem die “Financial Times” über finanzielle Unregelmäßigkeiten von Wirecard-Mitarbeitern in Singapur berichtet hatte. Eine von Wirecard beauftragte Singapurer Anwaltskanzlei stellte fest, dass es vereinzelte Falschbuchungen gegeben hatte, aber weniger gravierend als von der Zeitung ursprünglich berichtet.