Merkel kann sich nicht wegducken
Angela Merkel wäre nicht im 14. Jahr Bundeskanzlerin, wenn sie so einen Braten nicht riechen würde. Da kann sich Olaf Scholz noch viel abgucken. Natürlich hat Merkel erkannt, wie gefährlich es ihrer Regierung und den sie tragenden Parteien werden kann, für den grausigen Stellenabbau in die Verantwortung genommen zu werden, sollte es zur Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank kommen. Eine “privatwirtschaftliche Entscheidung” sei das, versucht sie abzuwimmeln. Frei übersetzt: Unsere Initiative, aber Euer Problem. Schließlich ließ Merkel ihren Vize und Finanzminister allzu lange gewähren. Der mochte ja an keinem Mikrofon vorbeigehen, ohne zum Beispiel Gespräche der Banken zu bestätigen. Noch als die Gewerkschaften längst die Alarmglocken läuteten, merkte Scholz nicht, dass ausgerechnet er und die SPD dabei sind, sich den Ruf des Jobkillers einzuhandeln. Doch so leicht kann sich auch die CDU-Kanzlerin nicht wegducken. Schon weil der Staat Großaktionär der Commerzbank ist, muss sich Merkels Regierung sehr wohl mit einem Votum in die Fusionsgespräche einmischen. Eher früher als später. ski