Mit Digitalisierung viele Probleme lösen
Digitalisierung hilft beim Klimaschutz
KfW-Vorständin warnt vor einem digitalen Rückstand in Deutschland
wbr Frankfurt
Die Bedeutung der Digitalisierung ist aus Sicht der KfW-Vorständin Melanie Kehr gar nicht hoch genug einzuschätzen. So könnte Digitalisierung einen Beitrag von 24% leisten, um die Klimaziele zu erreichen. Das sagte die bei der Förderbank für Informationstechnologie und Operations zuständige Managerin auf dem 17. Finanzplatztag der Börsen-Zeitung am Donnerstag in Frankfurt.
Gebäude vernetzen
Digitalisierung lässt sich nach ihren Worten für den Klimaschutz vielfältig einsetzen. Technologie könne Gebäude vernetzen, die Tierhaltung durch Digitalisierung und die Netzinfrastruktur über Smart Grids effizienter machen und Versorgungsnetze verbessern. Aus Sicht von Kehr dürfe mit Blick auf Klimaschutz und Emissionsreduktion daher nicht nur über Verzicht gesprochen werden. Es gelte, an moderne Technologien und ihre Anwendung zu denken.
"Digitale Kolonie"
Der positive Ausblick der KfW-Vorständin wird getrübt durch den Blick auf die aktuelle Lage. Sie möchte nicht, dass Deutschland zu einer „digitalen Kolonie“ werde, wenn beispielsweise in Forschung und Entwicklung nicht mehr investiert werde. Zwar sei die digitale Wirtschaft in Deutschland im vergangenen Jahr um 4,4% gewachsen und damit stärker als die Wirtschaft im Durchschnitt. Doch das reiche nicht.
Eine große Herausforderung bei der forcierten Digitalisierung sei es, qualifizierte IT-Mitarbeiter zu finden. Es gebe im Segment zwar rund 150.000 offene Stellen. Doch lägen zwischen Ausschreibung und Besetzung fast acht Monate. „Das ist viel zu viel.“ Andererseits sei die Digitalisierung zur Steigerung der Effizienz erforderlich, was wiederum den generellen Fachkräftemangel lindere.
Fachkräftemangel lindern
Der Trend zu mehr Digitalisierung werde durch den Fachkräftemangel so oder so zunehmen. Man könne es sich nicht leisten, künftig auf Effizienzsteigerung durch Technologie zu verzichten. Die Digitalisierung und Fortschritte in der IT seien allein schon notwendig, um die Produktivität in Deutschland zu halten. Die IT-Verfügbarkeit werde entscheiden, wo Unternehmen in zehn Jahren stehen.
Eine der größten Hürden einer schnelleren Digitalisierung ist für Kehr die Bürokratie: „Wir müssen aufpassen, dass uns das nicht die Luft abschnürt.“ Venture Capital ist für die KfW-Vorständin essenziell, um Ideen und Entwicklungen der Digitalisierung in marktfähige Produkte zu übersetzen. Ein gutes Beispiel ist für sie der Wachstumsfonds der KfW, ein Baustein des Zukunftsfonds, für den KfW Capital aktiv war und ist.