Mitsubishi UFJ kauft in Australien ein
mf Tokio – Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG), die größte der drei Großbanken in Japan, kauft für 4,13 Mrd. austr. Dollar (2,6 Mrd. Euro) den Vermögensverwalter Colonial First State Global Asset Management. Verkäufer ist die Commonwealth Bank of Australia, direkter Erwerber die Mitsubishi UFJ Trust und Banking Corp. Für die Finanzgruppe MUFG wäre es der größte Zukauf im Ausland seit Ende 2013. Damals wurden für die thailändische Bank of Ayudhya 560 Mrd. Yen (heute 4,4 Mrd. Euro) bezahlt.Seit Jahren kaufen japanische Banken und Versicherer im Ausland ein. Die Bevölkerung in Japan altert und schrumpft, das bedeutet weniger Unternehmens- und Hauskredite. Der Negativzins drückt die Nettozinserträge. Die steigenden US-Zinsen belasten inzwischen auch das Geschäft mit Firmenkrediten im Ausland. Daher setzt MUFG nach Ansicht von Analysten auf die Vermögensverwaltung als Extrastandbein in Asien. Dort sollen die verwalteten Vermögen laut PwC bis 2020 um jährlich 8,7 % wachsen. Weltweit sind es 7 %.Derzeit verwaltet MUFG rund 70 Bill. Yen (547 Mrd. Euro) an Anlagen. Mit Colonial First State kämen 216 Mrd. austr. Dollar (135 Mrd. Euro) dazu. Damit zöge MUFG an Asiens Marktführern Sumitomo Mitsui Trust und Nippon Life vorbei. Laut MUFG hat Colonial durch Investitionen in Schwellenländern und in Infrastruktur überdurchschnittliche Renditen erzielt.Weiteres Motiv für den Zukauf in Australien ist die dortige Vermögensbildung. Die Arbeitgeber müssen 9,5 % des Primäreinkommens ihrer Angestellten in Pensionsfonds einzahlen. Dadurch entstand dort mit 2 Bill. Dollar hinter den USA, Großbritannien und Japan ein hohes Pensionsvermögen. Laut dem Datendienstleister Bloomberg wächst diese Summe bis 2021 auf die Hälfte der Summe in Japan.