Monte dei Paschi kann Anleihe platzieren
bl Mailand – Die italienische Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) konnte erstmals seit mehr als einem Jahr wieder eine Anleihe bei Investoren platzieren. MPS konnte einen Covered Bond mit einer Laufzeit von fünf Jahren bei insgesamt 130 institutionellen Investoren unterbringen. Nach Angaben des Instituts belief sich die Nachfrage auf insgesamt 2,2 Mrd. Euro bei einer Verzinsung von 2,08 %. Zuvor hatte die zu 68 % staatliche Bank über mehrere Monate vergeblich versucht, Anleihen am Markt zu platzieren.Unterdessen zeichnet sich eine Lösung für Carige ab. Raffaele Lener, einer der drei von der Europäischen Zentralbank (EZB) ernannten Sonderkommissare des Instituts, sagte der Zeitung “Il Sole 24 Ore”, es gebe mehrere Geldhäuser, die an einer Übernahme des Instituts interessiert seien. Namen nannte er nicht. Nachdem Bper-Großaktionär Unipol, Ubi Banca, Intesa Sanpaolo und die Mailänder BPM sowohl bei der MPS als auch bei Carige abgewunken haben, verbleiben Unicredit und die französische BNP Paribas als potenzielle Interessenten. Laut Lener muss vor einem Verkauf ein Sanierungsplan vorgelegt werden. Dies soll bis Mitte Februar geschehen. Unmittelbar darauf kann dem Vernehmen nach ein Käufer präsentiert werden. Die EZB hatte das Institut nach dem Scheitern einer geplanten Kapitalerhöhung über 400 Mill. Euro unter Zwangsverwaltung gestellt.Die italienische Regierung hatte ein Dekret verabschiedet, wonach der Staat für neue Anleihen Garantien übernehmen kann. Die Bank könnte auf diesem Weg bis zu 3 Mrd. Euro staatlich garantierte Schuldentitel einsammeln. Rom hat sich auch die Möglichkeit einer Verstaatlichung vorbehalten.Lener will jedoch eine Marktlösung finden und plant offenbar die Ausgabe zweier Bonds über insgesamt 2 Mrd. Euro. Ziel sei es, die Bank neu zu organisieren, einen Entwicklungsplan zu entwerfen und die notleidenden Kredite des Instituts zu verkaufen.