Monte dei Paschi schreibt wieder Verluste
tkb Mailand – Mit einem Verlust von 109 Mill. Euro im dritten Quartal ist Italiens Problembank Monte dei Paschi di Siena (MPS) nach zwei positiven Quartalen wieder in rote Zahlen geraten. Im Vergleich zum Vorjahr mit einem Verlust von 796,7 Mill. Euro hat sich das Ergebnis jedoch verbessert. Analysten hatten mit einem noch höheren Verlust (Konsensus: 120 Mill. Euro) gerechnet, da im September das verlustreiche Derivategeschäft “Alexandria” mit der japanischen Nomura Bank vorzeitig beendet wurde. Dies hat die Quartalsbilanz mit 88 Mill. Euro belastet.Der wunde Punkt der ältesten Bank der Welt bleibt weiterhin die mangelnde Kreditqualität. Die Problemkredite sind im dritten Quartal um 1,2 Mrd. Euro angestiegen. In den ersten neun Monaten haben die Problemkredite um 3,4 Mrd. Euro zugenommen. Laut Analysten sollen sie bis Jahresende um 3,7 Mrd. zunehmen. Der Bestand an Non Performing Loans (NPL) erreichte Ende September 24,4 Mrd. Euro, 5,4 % mehr als am Jahresende. Priorität sei der Abbau bzw. die Ausgliederung von Problemkrediten, erklärte CEO Fabrizio Viola anlässlich der Publikation der Quartalsergebnisse. Bis Jahresende sollen weitere 1,1 Mrd. Euro NPL, bis 2018 rund 5,5 Mrd. ausgegliedert werden. Was die Suche nach einem Partner betrifft, so wie sie von der EZB empfohlen wurde, sei die erste Phase negativ verlaufen, bestätigte der Bankchef. Positiv dürfte die Erhöhung der harten Kernkapitalquote CET-1 von 10,7 % Ende Juni 2015 auf 11,7 % im dritten Quartal zu werten sein. Die Zunahme war auch durch die frühzeitige Beendigung des Derivate-Deals bedingt. In den ersten neun Monaten erwirtschaftete die Bank einen Mini-Nettogewinn von 84,7 Mill. Euro nach einem Verlust von 1,14 Mrd. im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das operative Ergebnis nahm im Vergleichszeitraum um 28,6 % zu.