Monte Paschi macht Tabula rasa
Die weltweit älteste Bank Monte dei Paschi di Siena scheint keine Kompromisse zu kennen. Nachdem der Verwaltungsrat eine Rosskur mit der Schließung von 550 Filialen und den Abbau von insgesamt 8 000 Beschäftigten beschlossen hat, wird nun eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Diese macht nicht 1 Mrd. Euro aus, wie es der ursprüngliche Sanierungsplan vorsah, oder 2,5 Mrd. Euro, wie von der EU gefordert. Bankchef Fabrizio Viola will mit der Kapitaloperation 3 Mrd. Euro einnehmen. Diese soll so schnell wie möglich über die Bühne gehen. Kurzum, Monte dei Paschi macht Tabula rasa. Die Frage ist, ob sich genügend Investoren dafür finden. Der Mailänder Finanzmarkt zeigt sich skeptisch. Die MPS-Aktie gab am Dienstag um bis zu 10 % nach. Doch Bankpräsident Alessandro Profumo ist nach der Rückkehr von seiner Roadshow in den Vereinigten Staaten zuversichtlich. Auch deshalb, weil er beim Werben um Investorengelder auf die Unterstützung seines langjährigen engen Mitarbeiters bei Unicredit und derzeitigen Chefs von UBS, Sergio Ermotti, bauen kann.tkb