Nächste Niederlage für Sparkasse Ulm

Börsen-Zeitung, 8.8.2015 igo Stuttgart - Die Sparkasse Ulm hat vor dem Ulmer Landgericht erneut eine Niederlage in der Sache "Scala-Verträge" erlitten. Dem Urteil zufolge muss die Sparkasse Zinsen für die Verträge neu berechnen. Das Gericht gab...

Nächste Niederlage für Sparkasse Ulm

igo Stuttgart – Die Sparkasse Ulm hat vor dem Ulmer Landgericht erneut eine Niederlage in der Sache “Scala-Verträge” erlitten. Dem Urteil zufolge muss die Sparkasse Zinsen für die Verträge neu berechnen. Das Gericht gab damit einer Klage von vier Kunden statt, die Nachzahlungen gefordert hatten. Das Gericht bekräftigte zudem ein Urteil vom Januar, wonach die Sparkasse die Verträge nicht vor Ablauf der 25-jährigen Laufzeit kündigen darf.Die Sparkasse hatte zwischen 1993 und 2005 rund 22 000 Kunden “Scala”-Verträge verkauft. Sie beinhalten Bonuszinsen von 3,5 % auf das aktuelle Zinsniveau. Im Niedrigzinsumfeld der vergangenen Jahre wurden die Verträge für die Bank zur Belastung. Die Sparkasse versuchte daher, die Kunden mit Alternativangeboten aus den Verträgen zu locken, ansonsten drohte die Kündigung. Die Sparkasse Ulm kündigte Rechtsmittel gegen das Urteil an. “Die Entscheidungen der Kammer nehmen uns jeden unternehmerischen Spielraum, so dass wir im Interesse aller Kunden und der gesamten Region zu der Berufung verpflichtet sind”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Ulm, Manfred Oster.Die Bank hatte bereits gegen das Urteil vom Januar Berufung eingelegt. Der Fall wird im September in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht Stuttgart verhandelt. Parallel dazu laufen weitere Verfahren vor dem Ulmer Landgericht. Weil in Deutschland keine Sammelklagen zulässig sind, werden die Klagen einzeln verhandelt.