Nächste Runde im Aktiv-passiv-Streit
Die Theorie effizienter Märkte, die eine stets angemessene Bepreisung von Aktien voraussagt und durchweg rationale Akteure unterstellt, hat viele Kritiker – zu Recht. Die Realität ist von diesem Idealbild entfernt, wie ein Blick auf Kursschwankungen oder die menschliche Psychologie nahelegt. Überall dort, wo eine breite Mehrheit irrt, kann eine aktive Anlagestrategie einen Mehrwert bieten, wie nun auch die Fondsgesellschaft Fidelity International hervorhebt. Der Aufschwung passiver Indexfonds ist demnach womöglich nur ein Aufbäumen einer viel diskutierten, aber überholten Idee, wonach kein Akteur besser agieren kann als die breite Masse der Marktteilnehmer. Es gibt allerdings eine ergänzende Bedingung, die erfüllt sein muss, um den Sinn einer aktiven Strategie zu belegen. Die Anlageverantwortlichen müssen in der Lage sein, die Fehler der anderen zu erkennen – und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Wer sich das nicht zutraut, ist auch ohne Dogma effizienter Märkte mit passiven Ansätzen gut bedient. Der Streit über aktive und passive Ansätze bleibt aktuell. jsc