Natixis schreibt rote Zahlen mit Derivaten in Asien

Französische Bank verbucht 260 Mill. Euro Verlust

Natixis schreibt rote Zahlen mit Derivaten in Asien

wü Paris – Die französische Investmentbank Natixis ist mit einer Verlustmeldung an der Börse abgestraft worden: Das Institut teilte am Dienstagabend nach Börsenschluss einen Fehlbetrag von 260 Mill. Euro aus Derivategeschäften in Asien mit. Am gestrigen Mittwoch gab die Aktie um bis zu 7,9 % auf ein Zweijahrestief von 4,10 Euro nach, ehe sie mit 4,17 Euro (-6,3 %) aus dem Handel ging.Die Erträge der Bank sollen im vierten Quartal nur etwa 2 Mrd. Euro ausmachen, wie die Bank prognostizierte. Das entspräche einem Einbruch um 10 % aufs Quartal und um 1 % aufs Jahr gesehen. Der Derivateverlust sei ein außergewöhnliches, nicht wiederkehrendes Ereignis. Natixis bestätigte gleichzeitig eine Sonderdividende in Höhe von 1,5 Mrd. Euro für den Verkauf eines Teils der Aktivitäten an die Mutter BPCE, einen Zusammenschluss aus Volksbanken (Banques Populaires) und Sparkassen (Caisses d’Epargne).Das Management habe schon zuvor darauf hingewiesen, dass sich die Verschlechterung der Märkte in Asien negativ auf den Derivatehandel auswirke. Im Schlussquartal habe sich herausgestellt, dass die bei einigen Produkten entwickelte Absicherungsstrategie für die aktuelle Marktentwicklung unzureichend gewesen sei. Deshalb seien die Erträge von Natixis im Zeitraum Oktober bis Dezember um 100 Mill. Euro gesunken. Dazu käme eine Rückstellung von 160 Mill. Euro, um die Bewirtschaftung des Bestandes zu decken.Das Marktumfeld sei zwar schwierig, urteilen die Analysten von J.P. Morgan. Die Höhe des Verlustes werfe jedoch ein schlechtes Licht auf das Risikomanagement. Die Analysten von Jefferies befürchten, dass die Lage bei Natixis ein schlechtes Zeichen für andere französische Banken sei. So seien BNP Paribas oder Société Générale ebenfalls stark in asiatischen Derivaten engagiert. Der von Natixis verbuchte Fehlbetrag entspricht einem großen Teil der Erträge im Investment Banking des Finanzinstituts. Er könnte auch die Strategie von Bankchef François Rihani unter Druck setzen. Er hat erst im Juni die Leitung übernommen und war zuvor für die Entwicklung des Hauses in Asien zuständig.