Kreditwirtschaft

NBank spricht über Umbau zur Investitionsbank

Die NBank soll durch Aufstockung des Eigenkapitals zu einer Investitionsbank umgebaut werden. So sieht es der im vorigen Herbst geschlossene Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung in Niedersachsen vor. Gespräche über die notwendige Stärkung des vergleichsweise kleinen Landesförderinstituts laufen.

NBank spricht über Umbau zur Investitionsbank

NBank spricht über Umbau zur Investitionsbank

Niedersachsen will Förderinstitut weiterentwickeln – Eigenkapitalstärkung wohl über Sacheinlage

ste Hamburg

Die NBank, 2004 gestartetes Förderinstitut des Landes Niedersachsen, soll durch Aufstockung des Eigenkapitals zu einer Investitionsbank umgebaut werden. So sieht es der im vorigen Herbst geschlossene Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung vor. In einem Gespräch mit der Börsen-Zeitung anlässlich der Präsentation der Geschäftsjahresbilanz 2022 zeigte sich NBank-Vorstandschef Michael Kiesewetter zuversichtlich, dass die Stärkung der Bank im Laufe der regulär bis 2027 andauernden Legislaturperiode gelingen werde. “Wir sehen im Moment sehr gute Signale aus der Politik, dass wir uns weiterentwickeln können.”

Es gebe in Niedersachsen einen breiten politischen Konsens, die NBank in Anbetracht der großen Herausforderungen beim Umbau der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität zu stärken. Derzeit nutze das Land sein Förderinstitut noch nicht in dem Maße, wie es andere Bundesländer mt ihren Förderbanken täten, so Kiesewetter. Beim Verhältnis der Bilanzsumme der NBank von aktuell 5,2 Mrd. Euro zur Wirtschaftsleistung Niedersachsens rangiere man im bundesweiten Vergleich aller Förderbanken mit einer Quote von 1,6% an letzter Stelle. Der Darlehensanteil an den bewilligten Fördermitteln sei bei der NBank am zweitgeringsten. Anspruch müsse es sein, “in eine ähnliche Relation zu wachsen wie eine Förderbank in den Ländern, die mit Niedersachsen vergleichbar sind”, sagte der NBank-Chef. Führend in der Relation sind die NRW.Bank und die Investitionsbank Schleswig-Holstein mit Quoten von jeweils über 20%.

Kiesewetter sagte weiter, derzeit spreche man mit dem Land über mögliche Formen der Eigenkapitalstärkung. Als unrealistisch gilt eine Bareinlage aus dem Landeshaushalt. In die NBank eingebracht werden könnten Vermögensgegenstände des Landes als Sacheinlage – etwa Liegenschaften oder Beteiligungen. Als eine “sehr gute Möglichkeit” sieht der NBank-Chef die Stärkung der Förderbank durch Einbringung des Wohnraumfördervermögens des Landes an. In welchem Umfang das Eigenkapital gestärkt werden müsse, hänge von den Plänen des Landes mit einer künftigen Investitionsbank ab.

Mit Blick auf die originäre Fördertätigkeit der NBank zeigte sich der Vorstandschef zuversichtlich, 2023 mindestens an das im vergangenen Jahr um fast 30% auf den Rekordwert von gut 1,5 Mrd. Euro gestiegene Fördervolumen anzuschließen. Zusammen mit den 2022 noch bewilligten Coronahilfen lagen die Fördermittel 2022 bei gut 3,5 Mrd. Euro. In den beiden Vorjahren hatten die Coronahilfen 4,6 Mrd. (2021) bzw. 1,9 Mrd. Euro (2020) Euro ausgemacht.

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