Nord/LB erwartet schwieriges Jahr

Schrumpfende Landesbank startet trotz positivem Risikoergebnis mit Gewinnrückgang

Nord/LB erwartet schwieriges Jahr

Mit welchen Schritten die Träger die Kapitaldecke der Nord/LB in diesem Jahr stärken wollen, ist weiterhin offen. Die Landesbank schrumpft derweil weiter und hebt die Eigenkapitalquoten an. Für 2018 werden weiterhin schwarze Zahlen prognostiziert. Doch das Geschäftsjahr wird schwierig. ste Hamburg – Die Nord/LB hat in den ersten drei Monaten einen im Vorjahresvergleich auf 68 (i.V. 295) Mill. Euro geschrumpften Vorsteuergewinn verbucht. Die derzeit um eine Stärkung ihrer Kapitaldecke bemühte Landesbank aus Hannover, die 2016 wegen einer Risikovorsorge von 3 Mrd. Euro einen Rekordverlust von fast 2 Mrd. Euro geschrieben hatte, profitierte dabei von einer Auflösung von Wertberichtigungen im Zuge des Abbaus ihres Schiffskreditbestands. Per saldo fiel laut der Bank ein Ertrag von 25 Mill. Euro an, nachdem im ersten Quartal 2017 eine Risikovorsorge von 101 Mill. Euro das Ergebnis belastet hatte. Schwarze Zahlen auch 2018Wegen der andauernden Schiffskrise geht die Nord/LB in den kommenden Quartalen von hohen Belastungen und damit von der Bildung einer neuen Risikovorsorge aus. 2017 war eine Vorsorge von knapp 1 Mrd. Euro angefallen, die Hannoveraner kehrten mit einem Konzernergebnis von 135 Mill. Euro dennoch in die Gewinnzone zurück. Auch für 2018 rechnet die Nord/LB “unter den derzeit geltenden Rahmenbedingungen” nach wie vor mit schwarzen Zahlen. Vorstandschef Thomas Bürkle merkte bei der Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal gleichwohl an, geschäftlich erwarte man “insgesamt ein schwieriges Jahr”.Im Berichtsquartal schrumpfte der Zinsüberschuss als Folge des Bilanzsummenabbaus in den vergangenen Jahren und des verringerten Schiffsfinanzierungsbestandes um 13 % auf 352 Mill. Euro. Das Abgangsergebnis aus nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten – eine im Zuge der Einführung von IFRS 9 neu gebildete Position in der Erfolgsrechnung der Nord/LB – fiel mit 6 Mill. Euro negativ und damit um 230 Mill. Euro niedriger aus als vor Jahresfrist, als Erlöse aus dem Verkauf von Schuldscheindarlehen für einen Sondereffekt sorgten. Diese waren 2017 noch überwiegend im sonstigen betrieblichen Ergebnis verbucht worden. Die Landesbank, die darauf verwies, dass ein Vergleich mit den Vorjahreszahlen wegen der Einführung des neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 9 nur eingeschränkt möglich sei, erreichte in den ersten drei Monaten unter dem Strich einen Gewinn von 43 (248) Mill. Euro. Kleiner als die HelabaVorstandschef Bürkle erklärte, die Bank sei “ordentlich ins neue Jahr gestartet”. Mit ihrem Transformationsprogramm liege die Nord/LB “voll auf Kurs”. So schrumpfte die Bilanz durch den Abbau im Schiffsportfolio und von Wertpapierbeständen seit Ultimo 2017 weiter um 3 % auf unter 160 Mrd. Euro. Gemessen an der Bilanzsumme liegt das Institut inzwischen als Nummer 4 im Landesbankenlager hinter der Helaba, die Ende März auf 166 Mrd. Euro kam. Das Schiffsportfolio wurde um 215 Mill. Euro abgebaut und landete einschließlich Tilgungen am Bilanzstichtag bei 11,6 (Ende 2017: 12,1) Mrd. Euro. Der Anteil der faulen Schiffsfinanzierungen, der bis Ende 2019 auf unter 5 Mrd. Euro fallen soll, verringerte sich auf 7,9 (8,2) Mrd. Euro.Auch seien die Kapitalquoten erneut gesteigert worden, betonte Bürkle weiter. “Aktives Eigenkapitalmanagement” wie der Abbau der Risikoaktiva auf 45,7 (46,8) Mrd. Euro führte dazu, dass die Nord/LB ihre harte Kernkapitalquote auf 12,8 % steigerte – nach im Zuge der finalen Risikovorsorge angepassten 12,4 % Ende 2017. Auch bei voller Umsetzung der Basel-III-Regeln liegt die Bank mit 12,8 % über der aktuellen aufsichtsrechtlichen Mindestanforderung von 9,54 %. Als langfristigen Zielwert im Zuge des Transformationsprogramms strebt die Landesbank mindestens 13 % an. Die weitere Stärkung der Eigenkapitalquoten habe nach wie vor höchste Priorität, betonte Vorstandschef Bürkle. “Wir werden hierzu noch in diesem Jahr gemeinsam mit unseren Eigentümern ein tragfähiges Konzept präsentieren.” Um künftigen aufsichtsrechtlichen Anforderungen gerecht zu werden, loten die Träger mit dem Land Niedersachsen (59,1 %) an der Spitze verschiedene Optionen aus, die auch zu einer Verbesserung des Nord/LB-Ratings führen sollen.