Nord/LB fusioniert mit Tochter Bremer Landesbank

Konzernumbau bis 2020 - Kosten sollen sinken - Kapitalbasis wird gestärkt

Nord/LB fusioniert mit Tochter Bremer Landesbank

ste Hannover – Nach dem Rekordverlust von 2 Mrd. Euro steht der Nord/LB-Konzern vor einem Umbau. Der neue Landesbankchef Thomas Bürkle kündigte an, dass die von der Schifffahrtskrise schwer getroffene und zu Jahresbeginn vollständig übernommene Tochter Bremer Landesbank (BLB) mit der Konzernmutter Nord/LB fusioniert wird. Nach Zustimmung durch die Trägerversammlung ist der Vollzug für das dritte Quartal geplant.Die vollständige Integration der BLB, die 2016 einen Verlust von knapp 1,4 Mrd. Euro verbuchte und Kapitalhilfen aus Hannover benötigte, ist der erste Schritt eines neuen konzernweiten Transformationsprogramms mit dem Namen “One Bank”. Mit diesem Programm soll die Nord/LB in den kommenden vier Jahren auf eine neue Grundlage gestellt werden, wie es heißt. Durch die Fusion mit der BLB erziele man mit bis zu 80 Mill. Euro die größtmöglichen Synergieeffekte. Welche Restrukturierungsbelastungen mit der Fusion einhergehen, blieb gestern offen. Der Umfang des geplanten Stellenabbaus, der nicht nur die BLB betreffen soll, wurde ebenfalls nicht beziffert. “Unser Ziel ist es, den Konzern insgesamt wieder nachhaltig profitabel zu machen”, sagte Bürkle, bis Ende vergangenen Jahres Risikovorstand der Nord/LB. “Dafür wollen wir bis Ende 2020 ein Kostenpotenzial von 150 bis 200 Mill. Euro heben.” Der Verwaltungsaufwand soll auf Dauer unter 1 Mrd. Euro liegen, das Ertragsniveau bei rund 2 Mrd. Euro.Vorstandschef Bürkle betonte, das Programm “One Bank” diene vor allem dazu, die Kernkapitalquote zu stabilisieren. Nach dem Verlustjahr weist die Nord/LB eine auf 9,9 % gesunkene Kennzahl bei voller Anwendung der Basel-III-Regeln aus. Als Ziel strebt die Landesbank einen Korridor von 11 bis 12 % an. Dabei setzt das Institut auf den weiteren Abbau von Risikoaktiva. Der Verkauf von Assets werde ebenfalls geprüft, so Bürkle.An der Schiffsfinanzierung, die künftig allein in Hannover gesteuert wird, hält die Nord/LB fest. Das Schiffskreditportfolio, das 2016 fast allein für den Anstieg der Risikovorsorge auf 3 Mrd. Euro sorgte, soll wie geplant bis 2018 auf 12 Mrd. bis 14 Mrd. Euro von zuletzt 16,8 Mrd. Euro reduziert werden.—– Nebenstehender Kommentar- Berichte Seite 3