Nord/LB-Träger verengen Bieterkreis

Verhandlungen über Einstieg bei Landesbank offenbar mit Cerberus und einem weiteren Finanzinvestor

Nord/LB-Träger verengen Bieterkreis

Die Träger der Nord/LB grenzen den Kreis der privaten Bieter, mit denen sie über eine Minderheitsbeteiligung an der Landesbank weiter verhandeln wollen, ein. Neben der Offerte des neuen HSH-Nordbank-Großaktionärs Cerberus soll noch über das Angebot von Apollo oder Centerbridge gesprochen werden.ste Hamburg – Die Träger der Nord/LB wollen den Kreis der privaten Bieter für eine Minderheitsbeteiligung an der Landesbank in Kürze weiter einengen. Wie es in informierten Kreisen heißt, sollen noch im Laufe dieser Woche zwei Offerten feststehen, die in die enge Auswahl kommen. Dem Vernehmen nach schied am Wochenende das Angebot des Private-Equity-Investors Advent aus dem Bieterverfahren aus.Damit liegen noch drei von vier Angeboten potenzieller Investoren vor, über die die Nord/LB vor einer Woche informiert hatte. Bei den Investoren soll es sich um die im deutschen Bankensektor bereits engagierten Private-Equity-Investoren Cerberus und Apollo sowie um den Investor Centerbridge handeln.Insidern zufolge sollen sich die Träger der Nord/LB, zu denen das mit 59,13 % beteiligte Land Niedersachsen und der Sparkassenverband Niedersachsen (26,36 %) gehören, bereits darauf verständigt haben, vertiefende Verhandlungen über die Offerte des neuen HSH-Nordbank-Großaktionärs Cerberus zu führen. Demnach soll nun noch entschieden werden, ob das Angebot von Apollo oder Centerbridge weiterverfolgt wird. Alle Offerten sollen sich in wesentlichen Punkten voneinander unterscheiden. Die Landesbank hatte unlängst bereits darauf verwiesen, dass eine Entscheidung für ein konkretes Modell zur Stärkung der Kapitalquoten und zur Neuausrichtung “aufgrund der Komplexität und unterschiedlichen strategischen Ausrichtung der Angebote” erst Anfang kommenden Jahres fallen könnte.Im Gespräch ist ein Kapitalbedarf der von der Schifffahrtskrise gebeutelten Landesbank von mehr als 3 Mrd. Euro. Das Land Niedersachsen will sich dem Vernehmen nach in ähnlichem Umfang an der Kapitalstärkung beteiligen wie die privaten Investoren. Parallel soll auch der Bestand problembehafteter Schiffskredite, der sich zum 30. September auf 7,3 Mrd. Euro belief, reduziert werden. Dabei geht es dem Vernehmen nach um den Verkauf eines Großteils dieses Portfolios, der aber nur zu einem erheblichen Abschlag auf den Buchwert möglich wäre. Die Portfoliotransaktion könnte der geplanten Kapitalmaßnahme vorangehen. Die Nord/LB hat angekündigt, dass ein Fortschritt beim Abbau des Problemportfolios vor Umsetzung der Maßnahmen zur Kapitalstärkung zu einem vorübergehenden Absinken der Kapitalquoten sowie einem Bilanzverlust führen könnte.Die Nord/LB und das Land Niedersachsen wollten sich zum aktuellen Stand des Verfahrens nicht äußern. Nicht vom Tisch ist nach wie vor auch eine Lösung innerhalb des öffentlich-rechtlichen Sektors mit einem Zusammenschluss der Nord/LB und der Helaba. An einer solchen Lösung seien “viele Maßgebliche” interessiert, heißt es. Allerdings müssten sich das niedersächsische und hessisch-thüringische Sparkassenlager noch aufeinander zubewegen.Eine solche Lösung würde auch dafür sorgen, dass kein Einfallstor für Private in den Sparkassensektor entsteht. Braunschweig erwägt beim Einstieg eines privaten Investors bei der Nord/LB die Abspaltung ihrer Sparkasse von der Landesbank. Die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) aus der Nord/LB herauszulösen, wäre technisch kompliziert, aber notfalls erforderlich, um neben einer AG ein öffentlich-rechtliches Institut in Niedersachsen oder nur im Braunschweiger Land zu erhalten, sagte Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth, Mitglied im Nord/LB-Aufsichtsrat, der Agentur Reuters. Die Zukunft der BLSK sei einer der entscheidenden Punkte bei der Neuausrichtung der Nord/LB.