NRW.Bank schreibt Förderrekord

Neuzusagen von 9,7 Mrd. Euro - Wohnraumförderung gefragt - Reserven weiter gestärkt

NRW.Bank schreibt Förderrekord

Die NRW.Bank hat 2015 so viele Förderkredite zugesagt wie nie zuvor. Treiber waren Wachstumsfinanzierungen für Unternehmen sowie kommunale Förderprogramme.ab Düsseldorf – Die NRW.Bank, Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen, hat 2015 Förderkredite im Volumen von 9,7 (i.V. 8,9) Mrd. Euro zugesagt. Das sei das beste Förderergebnis der Bankgeschichte, freute sich Vorstandschef Klaus Neuhaus in der Bilanzpressekonferenz. Das Ergebnis belege, dass Förderbanken auch im Niedrigzinsumfeld eine Daseinsberechtigung hätten. “Förderung ist mehr als reine Zinssubvention”, schlussfolgerte Neuhaus.Im volumenstärksten Förderfeld “Wohnen & Leben” stieg das Zusagevolumen abermals um ein Fünftel auf 5,1 Mrd. Euro. Dabei wurden in allen drei Förderthemen “Infrastruktur” (+ 16 % auf 661 Mill. Euro), “Wohnraum” (+ 15 % auf 1,6 Mrd. Euro) und “Kommunen” (+ 25 % auf 2,8 Mrd. Euro) satte Zuwächse verzeichnet.Allerdings ist die Abgrenzung der einzelnen Förderthemen recht unscharf. Wie Vorstandsmitglied Dietrich Suhlrie ausführte, spielten Infrastrukturvorhaben in der Förderung eine maßgebliche Rolle. Über alle Förderfelder und -themen hinweg wurden hierfür 2,2 Mrd. Euro an neuen Krediten zugesagt, ein Zuwachs um fast ein Viertel.Darüber hinaus fanden nach den Angaben die Programme zur Wohnraumförderung großen Zuspruch. Gerade in den Bau und die Modernisierung von sozialem Wohnraum sei wieder stärker investiert worden. Das Neuzusagevolumen erhöhte sich um 17 % auf 460 Mill. Euro. Hinzu kamen Programme zur Förderung von Flüchtlingsunterkünften, sei es zur Errichtung kommunaler Erstaufnahmeeinrichtungen oder zur dauerhaften Unterbringung von Flüchtlingen. Über beide Programme sagte die NRW.Bank Kredite im Volumen von 240 Mill. Euro zu. Wie Neuhaus ausführte, bleibt das Thema auch 2016 ein Schwerpunkt in der Förderstrategie. Stolze KapitalquoteKräftige Zuwächse verzeichnete die NRW.Bank auch im Förderfeld “Gründen & Wachsen”. Hier erhöhte sich das Fördervolumen um 5 % auf 3,3 Mrd. Euro, wobei sowohl die Mittelstands- als auch die Gründungsprogramme auf großen Zuspruch trafen. Insbesondere der Universalkredit erfreute sich großer Beliebtheit. Er wuchs um 36 % auf 967 Mill. Euro. Dahinter stand nach Angaben von Vorstandsmitglied Michael Stölting die Ausdehnung von Laufzeit und Zinsbindung. Im Förderfeld “Entwickeln & Schützen” ging das Fördervolumen dagegen um 18 % auf 1,2 Mrd. Euro zurück. Der Rückgang sei vor allem Folge des Niedrigzinsumfelds, hieß es. Trotz des Förderrekords ging das Betriebsergebnis der Bank (vor Bewertung) im abgelaufenen Turnus um fast 5 % auf 364 Mill. Euro zurück. Dahinter stand jedoch ausschließlich der niedrigere Rechnungszins für Pensionsrückstellungen, wie Neuhaus ausführte. Im Fördergeschäft wuchs das Betriebsergebnis dagegen.Insgesamt dotierte die NRW.Bank die Vorsorgereserven mit 305,7 Mill. Euro. Dabei wurden lediglich 50 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken (§ 340g HGB) gesteckt. 255,7 Mill. Euro entfielen dagegen auf Vorsorgereserven nach § 340f HGB. Die Rücklagendotierung führte letztlich zu einem Anstieg der Kernkapitalquote auf 42,6 (i.V. 40,1) %.Die auf das Heta-Engagement (275,5 Mill. Euro nominal) vorgenommenen Abschreibungen von 96,3 Mill. Euro führten nicht zu einer Ergebnisbelastung, da gleichzeitig in den Vorjahren gebildete Vorsorgereserven aufgelöst wurden. Letztlich geht die Förderbank von einer vollen Rückzahlung ihrer Ansprüche aus, auch wenn derzeit nicht abzuschätzen sei, wie lange sich der Rechtsstreit hinziehe, sagte Neuhaus.