Nürnberger Gruppe verdient mehr als geplant
sck München – Trotz eines gesunkenen Gewinns hat die Nürnberger Versicherungsgruppe im vergangenen Jahr mehr verdient als von ihr erwartet. Der Konzernüberschuss sackte zwar auf 61 (i.V. 100) Mill. Euro ab, der Erstversicherer übertraf aber seine Prognose (50 Mill. Euro) um 11 Mill. Euro. Das geht aus dem im Internet veröffentlichten Geschäftsbericht der Nürnberger Gruppe hervor.Der Vorstand führte das überplanmäßige Ergebnis auf einen Sondereffekt im Bereich Lebensversicherung zurück. Das Gesamtergebnis der Sparte legte den Angaben zufolge um 144 Mill. auf 473 Mill. Euro deutlich zu. Diesen Sprung führt der Konzern auf einen Schub im Kapitalanlageergebnis des Segments zurück.Die Nürnberger Gruppe profitierte dabei von den geänderten Vorschriften zur Zinszusatzreserve. Zur Ermittlung des Referenzzinssatzes konnte die Branche auf die für sie günstigere sogenannte Korridormethode umstellen. “Dadurch ergab sich für das Geschäftsjahr 2018 eine erheblich geringere Zuführung zur Zinszusatzreserve, womit wir in unseren Prognosen nicht gerechnet hatten”, schreibt die Gesellschaft. Ein Jahr zuvor half der Nürnberger Gruppe ein Sonderertrag in Form erhöhter Ausschüttungen aus zwei Spezial-Investmentfonds. Dadurch steigerte der Konzern seinen Gewinn 2017 auf 100 Mill. Euro (vgl. BZ vom 20.3.2018). Ohne diesen Effekt aus der Zinszusatzreserve fiel das Segmentergebnis des Lebensversicherungsgeschäfts 2018 auf 44 (64) Mill. Euro zurück, lag aber immerhin über der Erwartung des Vorstands von 38 Mill. Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung stieg derweil das versicherungstechnische Ergebnis auf 22 (20) Mill. Euro. Der Versicherer berichtet über einen “sehr guten Verlauf” in den Bereichen Haftpflicht- und Kraftfahrtversicherung. Die Gruppe verbesserte die Schaden-Kosten-Quote um 3,9 Prozentpunkte auf 91,4 %. Das Ergebnis in der Sparte Schaden und Unfall wäre nach Konzernangaben noch “deutlich höher” ausgefallen. Für einen Dämpfer in der Ergebnisdynamik sorgte aber die gesetzlich vorgeschriebene Zuführung von 15,7 Mill. Euro zur Schwankungsrückstellung nach ein Jahr zuvor aufgelösten 12,5 Mill. Euro. Für 2019 rechnet der Vorstand mit einem Rückgang des Konzerngewinns auf 55 Mill. Euro. Bei den Kapitalanlagen erwartet der Konzern “rückläufige Nettoerträge”.