Ökonomie und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch

Nachhaltiges Bekenntnis zur Region - VGH stärkt Verbund der öffentlichen Versicherer im Norden

Ökonomie und Nachhaltigkeit sind kein Widerspruch

Die VGH Versicherungen haben die Trägerschaft der Öffentlichen Versicherung Bremen (ÖVB) und der Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt (ÖSA) vollständig übernommen. Die VGH-Beteiligungen von bisher 55 % (ÖVB) beziehungsweise 35 % (ÖSA) wurden jeweils auf 100 % aufgestockt. Damit stärkt der niedersächsische Marktführer den Verbund öffentlicher Versicherer in Nordostdeutschland.In beiden Fällen erfolgte die Übertragung von Anteilen der bisherigen Mitträger aus dem Lager der Sparkassen-Finanzgruppe im besten gegenseitigen Einvernehmen. Während die bislang rechtlich selbständige ÖVB in das Mutterhaus der VGH, die Landschaftliche Brandkasse Hannover, integriert wurde, behält die ÖSA ihre rechtliche Eigenständigkeit.Kunden spüren nichts von den neuen Trägerverhältnissen. Ihre Verträge laufen inhaltlich unverändert weiter. Ein dichtes Servicenetz aus Vertretungen und Sparkassen steht ihnen auch künftig mit vertrauten Ansprechpartnern zur Verfügung. Trotz Übertragung ihrer Trägeranteile an die VGH haben sich alle 13 Sparkassen in Sachsen-Anhalt darauf festgelegt, mindestens weitere zehn Jahre bewährter Vertriebspartner der ÖSA zu bleiben. Die jahrzehntelang eingeführten Marken ÖVB und ÖSA bleiben in ihren Regionen verankert und sichtbar. Ihr gesellschaftliches Engagement im kulturellen, sportlichen, sozialen und mildtätigen Bereich kommt den Menschen vor Ort weiterhin zugute. Für beide Unternehmen und ihre Mitarbeiter gilt: Alle Standorte und Arbeitsplätze sind gesichert.Die Wirtschaftsregionen Bremen/Bremerhaven und Sachsen-Anhalt werden also nicht geschwächt. Im Gegenteil: Vorrangiges und gemeinsames Ziel ist, das öffentlich-rechtliche Versicherungsgeschäft in Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt im Sinne kundennaher Serviceoptimierung effizient zu bündeln und zu steuern. Die Neuaufstellung stärkt zudem Finanz- und Ertragskraft, Wachstumspotenziale und die Risikotragfähigkeit im Verbund. Kurz: Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsstärke steigen.Die Konsolidierung öffentlicher Versicherer in Nordostdeutschland ist die logische Konsequenz aus einer nachhaltigen Unternehmensstrategie. Bindungen zwischen Unternehmen, die zentrale Werte teilen, werden so stabilisiert und langfristig abgesichert. Den öffentlichen Versicherern ist ihr gemeinsamer Wertekanon praktisch eingeimpft. Das Geschäftsmodell ist – im Fall der VGH seit 1750 – regional verwurzelt, dezentral organisiert, auf Verlässlichkeit, Fairness und Gemeinwohl ausgerichtet. Vertrauensvolle Kundenbeziehungen sind teils über Generationen gewachsen.Verantwortungsvoll zu wirtschaften, ist ein Schlüsselelement des Erfolges, der die VGH in Niedersachsen zum Marktführer gemacht hat. Als Anstalt des öffentlichen Rechts ist die VGH keinen Anteilseignern wirtschaftlich verpflichtet. Überschüsse fließen größtenteils an die Kunden zurück, etwa durch Beitragsrückerstattungen und Direktgutschriften. Nachhaltige ModernisierungSo bewährt dieses traditionelle Geschäftsmodell im Kern ist und bleibt: Modernisierungsbedarf gab es in 270 Jahren immer wieder, Anpassungen an politische, rechtliche und technologische Rahmenbedingungen, Marktverhältnisse und Kundenerwartungen erfolgten stets vorausschauend. Nachhaltigkeitsberichte, die die VGH seit 2017 regelmäßig erstellt und veröffentlicht, eignen sich in diesem Kontext gut als unternehmerisches Steuerungsinstrument. Mit ihrer Hilfe lassen sich Optimierungspotenziale identifizieren, Risiken frühzeitig erkennen und “blinde Flecken” schrittweise nachbessern. Der jährliche Nachhaltigkeitsbericht der VGH ist deshalb mehr als eine Imagebroschüre. Externe Wirtschaftsprüfer kontrollieren regelmäßig, ob die Angaben schlüssig und Fortschritte belegbar sind. Handlungsfelder wachsenDas Spektrum der Unternehmensbereiche, auf die CSR einen Einfluss ausübt, wächst. “Corporate Social Responsibility” meint das soziale, gesellschaftliche und ökologische Engagement eines Unternehmens. Wer früher von Nachhaltigkeit sprach, meinte in der Regel den Umwelt- und Ressourcenschutz. Längst hat sich der Blick geweitet, auf eine Vielzahl weiterer Handlungsfelder. Sie erstrecken sich von Menschenrechten, der Bekämpfung von Korruption und Bestechung über die Kapitalanlagen, den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen bis hin zur eigenen Produktentwicklung. Hinzu kommen soziales Engagement, Arbeitnehmerbelange und der Umgang mit Kunden, Vertriebs- und Geschäftspartnern.Die Unabhängigkeit von Großinvestoren und Aktionären bedeutet, dass die Versicherungsgruppe ihre ökonomischen Potenziale dauerhaft aus sich selbst heraus generieren muss. Das Kapitalanlagemanagement ist damit per se nachhaltig. Inzwischen arbeitet die VGH daran, ihre Geldanlagen nicht nur ökonomisch sinnvoll nach Sicherheit, Liquidität und Rentabilität auszurichten, sondern verstärkt auch ökologische, soziale und menschenrechtliche Aspekte zu berücksichtigen.Ende 2019 ist die VGH der internationalen Finanzinitiative PRI beigetreten (Principles for Responsible Investment). PRI wurde unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Ziel ist ein besseres Verständnis für die Auswirkung von Investitionsentscheidungen auf die Umwelt, soziale Belange und Faktoren der guten Unternehmensführung. Zu den Prinzipien der PRI gehört nicht nur, sich entsprechenden Kriterien zu verpflichten. Teilnehmer sollen auch die Akzeptanz und Umsetzung dieser Kriterien in der Investmentbranche vorantreiben, Transparenz von investierbaren Unternehmen einfordern und über eigene Aktivitäten und Fortschritte berichten.Um Kunden langfristig zu binden, bedarf es kompetenter, engagierter Mitarbeiter. Im Wettbewerb um die besten Talente werden familienfreundliche, gesunde und sozial sichere Arbeitsbedingungen immer wichtiger. Um Mitarbeiter nachhaltig zu halten, fördert die Personalstrategie der VGH eine wertschätzende Unternehmenskultur. Sie zeichnet sich aus durch gute Sozialkonditionen, flexible Arbeitszeiten und -orte, die eine individuelle Lebensplanung mit ausgewogener Work-Life-Balance möglich machen. Zu Angeboten wie Altersteilzeit, Zeitwertkonten, Familienpausen oder Homeoffice kommen eine solide Aus- und Weiterbildung sowie diverse Programme zur Stärkung von Chancengleichheit, Arbeits- und Gesundheitsschutz.Über die Arbeitgeberverantwortung hinaus weist der Einsatz für gesamtgesellschaftliche Lebensqualität. Mit zahlreichen Spenden und Sponsorings stärken VGH, ÖVB und ÖSA Sport, Kunst und Kultur, Soziales, Bildung und Wissenschaft im heimischen Geschäftsgebiet. Historisch bedingt pflegt die VGH besondere Partnerschaften zu den niedersächsischen Kommunen und Kirchen. Einst als “Brand-Assecurations-Societaet” gegründet, enthält die Satzung der Landschaftlichen Brandkasse Hannover bis heute auch die Förderung des Feuerlöschwesens. CSR als ErfolgsfaktorNachhaltigkeit rückt immer stärker in den Fokus, sowohl bei Verbrauchern als auch bei Gesetzgebern und Aufsehern der deutschen und europäischen Ebene. Verstöße gegen Gesetze und ethische Richtlinien können den wirtschaftlichen Erfolg gefährden, nicht nur durch hohe Bußgelder oder den Ausschluss von Ausschreibungen. Denn wer das Vertrauen einer zunehmend kritisch-aufgeklärten Kundschaft verliert, verliert Geschäft.Klimaschutz als nachhaltiges Unternehmensziel beeinflusst auch deshalb Geschäftsergebnisse, weil die Folgen des Klimawandels – Stürme, Starkregen, Hagel und Hochwasser – Schadenversicherer wie die VGH direkt treffen. Über die Kostenfrage hinaus trägt nachhaltiges Verhalten zur Reputation bei, stabilisiert Kundenbeziehungen, spricht neue Zielgruppen an und eröffnet Geschäftsfelder von morgen.Die Identifikation von Marktchancen trägt zur Wettbewerbsfähigkeit bei. Smart Home, Smart City, Elektromobilität oder der Einsatz Künstlicher Intelligenz sind aktuelle Beispiele. Sie zeigen, dass Ökonomie und Nachhaltigkeit sich nicht ausbremsen, sondern symbiotisch die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens fördern können. Hermann Kasten, Vorstandsvorsitzender der VGH Versicherungen