OLB erwartet Vollzug der Übernahme durch Crédit Mutuel 2026
OLB: Vollzug der Übernahme 2026
Bloomberg/ste Frankfurt/Hamburg
Nach der im März verkündeten Übernahme der Oldenburgischen Landesbank (OLB) durch die französische Genossenschaftsbank Crédit Mutuel Alliance Fédérale rechnen beide Seiten mit einem Vollzug der Transaktion im ersten Halbjahr 2026. Diese Erwartung äußerte OLB-Vorstandschef Stefan Barth in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Aufsicht werde die Transaktion zwar sorgfältig prüfen. Er sei aber „sehr optimistisch“, dass es keine Einwände geben wird, so Barth.
Ein Integrationsprojekt sei bereits gestartet, um „direkt am ersten Tag ready“ zu sein. Es gebe verschiedene Arbeitsgruppen, die paritätisch besetzt seien, etwa für das Reporting oder auch für einzelne Geschäftsbereiche. Über allem stehe ein Steuerungsausschuss, der sich in Frankfurt, Düsseldorf oder Oldenburg treffe.
Zwei-Marken-Strategie
Barth unterstrich, dass Credit Mutuel mit der Targobank und OLB „bis auf Weiteres eine Zwei-Marken-Strategie“ in Deutschland verfolge. Die Übernahme der OLB ziele "nicht darauf ab, um jeden Preis Effizienzen zu heben, sondern gemeinsam stärker in Deutschland zu wachsen“, sagte Barth. Beide Seiten seien komplementär. So sei die Targobank sehr stark im Konsumentenkreditgeschäft, die OLB im Hypothekar,- Spezialfinanzierungs- und Firmenkundengeschäft. „Wir ergänzen uns extrem gut“, so Barth.
Der OLB-Chef sagte weiter, es werde kein Personal-Abbauprogramm geben. Das hätten die neuen Eigentümer mehrmals betont. Diese Erwartung hatte die bislang von einer angloamerikanischen Investorengruppe getragene Bank, die lange als Kandidat für einen Börsengang galt, bereits geäußert, zuletzt vor rund zwei Wochen bei der Präsentation von Zahlen zum ersten Quartal.
Geschäftsplanung ab Sommer
Ebenso bekräftigte Barth nun noch einmal die Finanzziele der OLB. "Ich rechne damit, dass wir dieses Jahr vor Steuern einen Rekordgewinn einfahren werden.” Einlagen- und Kreditgeschäft sollen weiter wachsen. Ab dem Sommer werde die Geschäftsplanung für die kommenden drei Jahre beginnen. Dabei soll es Barth zufolge auch Abstimmungen mit den neuen Eigentümern geben, sofern das wettbewerbsrechtlich bereits möglich sei. „Bei gewissen Investitionen schauen wir, ob wir diese noch machen müssen oder ob es entsprechende IT, Anwendungen, Produkte oder Services schon bei der Targobank beziehungsweise der Crédit Mutuel gibt“.
Mit Crédit Mutuel habe man künftig einen „extrem kapitalstarken“ Eigentümer im Rücken, der das Wachstum der OLB gut unterstützen könne, fügte Barth hinzu. Die Refinanzierungskosten dürften sinken, da Crédit Mutuel über ein sehr gutes Rating verfüge. Der OLB-Chef geht von einer Fortsetzung der Konsolidierung im deutschen Bankensektor aus. „Der Markt ist hierzulande stark fragmentiert. Es sind einige attraktive Assets im Markt.“