Mittelfristziele bekräftigt

OLB bekräftigt Mittelfristziele

Die OLB hält nach Ankündigung der Übernahme durch die Crédit Mutuel an ihren mittelfristigen Finanzzielen fest. Einen Personalabbau erwartet CEO Barth nicht.

OLB bekräftigt Mittelfristziele

OLB fährt vor Übernahme Rekordergebnis ein

Termin des Übergangs auf Crédit Mutuel noch offen – Kein Personalabbau erwartet

ste Hamburg

Vor der im März angekündigten Übernahme durch die französische Genossenschaftsbank Crédit Mutuel Alliance Fédérale hat die Oldenburgische Landesbank (OLB) einen Rekordgewinn eingefahren. Anlässlich der Veröffentlichung des bislang besten Ergebnisses in einem ersten Quartal bekräftigte das Management am Donnerstag die strategischen Mittelfristziele des Instituts. Wann die Übernahme vollzogen wird, steht nach wie vor nicht fest. Man arbeite intensiv daran, den Übergang unter das Crédit-Mutuel-Dach vorzubereiten, hieß es von dem bislang von einer anglo-amerikanischen Investorengruppe getragenen Institut.

Zweiter Kernmarkt

Die französische Genossenschaftsbank will die OLB, die lange als Kandidat für einen Börsengang gegolten hatte, über ihre Tochtergesellschaft Targo Deutschland kaufen. Der designierte Eigentümer Crédit Mutuel, im deutschen Bankensektor mit der Targobank vertreten, sieht Deutschland als zweiten Kernmarkt nach Frankreich an. Im Geschäftsjahr 2024 kam der Konzern auf eine Bilanzsumme von 932 Mrd. Euro und bei Erträgen von 16,6 Mrd. Euro auf einen Nettogewinn von 4,1 Mrd. Euro. Die Aufwandsquote lag bei 55,7%, die harte Kernkapitalquote bei 18,8%.

Die OLB bekräftigte am Donnerstag, dass das Aufwand-Ertrags-Verhältnis mittelfristig unter 40% liegen soll. Auch an den mittelfristigen Zielen einer Eigenkapitalrendite nach Steuern von mindestens 15%, einer CET1-Kapitalquote von mehr als 12,25% sowie einer Dividendenquote von mindestens 50% hält das Management fest. Wachsen will die Bank mit ihren Kredit- und Einlagenbeständen im Jahresverlauf wie bislang deutschlandweit als auch auf dem europäischen Markt. Die Kosteneffizienz bleibe ebenfalls im Fokus. „Diese Strategie hat uns in der Vergangenheit erfolgreich und für unsere künftigen Eigentümer so attraktiv gemacht, sie wird auch für die kommende Zeit unsere klare Ausrichtung sein“, so OLB-Vorstandschef Stefan Barth.

Robustes Geschäftsmodell

Das Vorsteuerergebnis legte im Auftaktquartal um gut 45% auf 103 Mill. Euro zu. Allerdings sind in den Vorjahreszahlen der Ergebnisbeitrag der per Ende April 2024 übernommenen Degussa Bank noch nicht enthalten. Das Geschäftsmodell mit den Segmenten Privat- und Geschäftskunden sowie Unternehmens- und Spezialfinanzierung habe sich einmal mehr als ausgewogen und robust erwiesen. „Wir setzen auch für die Zukunft auf den Ausbau unseres bundesweiten Markenauftritts, auf unser starkes operatives Geschäft und auf anhaltendes Wachstum“, sagte OLB-Chef Barth. Ein Restrukturierungsprogramm oder eine Reduzierung des Personals erwartet die Bank im Zuge der Übernahme durch Crédit Mutuel nicht.

Im ersten Quartal verbuchte die OLB eine auf 16,4 (i.V. 12,9)% erhöhte Eigenkapitalrendite. Ohne die noch nicht ausgeschüttete Dividende von 130 Mill. Euro lag die Kennzahl bei 17,7%. Der Anstieg basiert auf operativen Erträgen, die inklusive des ehemaligen Degussa-Bank-Geschäfts um 23% auf 192,4 Mill. Euro stiegen. Die Kostenquote ohne Berücksichtigung regulatorischer Aufwendungen verschlechterte sich aufgrund einer höheren Kostenbasis infolge der Degussa-Bank-Integration um zwei Prozentpunkte auf 44,1%.

Ergebnisziel erreicht

Das organisch und anorganisch gewachsene Kundengeschäft bezeichnete die OLB als „wesentlichen Treiber des starken Jahresauftakts“. Vor allem das ausgebaute Kreditgeschäft habe den Zinsüberschuss als wichtigste Ertragsquelle um fast 20% auf 156 Mill. Euro steigen lassen. Mit 107,5 (90,6) Mill. Euro habe sich in Summe das bislang höchste operative Quartalsergebnis in der Firmenhistorie ergeben, so die Bank weiter. Die OLB profitierte in den ersten drei Monaten auch von einem auf 4 (18,5) Mill. Euro gesunkenen Risikovorsorgeaufwand für das Kreditgeschäft. Mit knapp 74 (49,1) Mill. Euro lag der Quartalsgewinn nach Steuern im Rahmen des strategischen Ergebnisziels zwischen 65 bis 75 Mill. Euro.

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