Aareal Bank hängt PBB ab

Pfandbriefbank rechnet mit über 200 Mill. Euro Verlust

Während die Aareal Bank nach neun Monaten Optimismus verbreitet, hat die Deutsche Pfandbriefbank ihre Prognosen gesenkt. Vor allem wegen des US-Rückzugs rechnet der Immobilienfinanzierer 2025 mit Verlusten. Doch auch das Neugeschäft in Europa erfüllt die Erwartungen nicht.

Pfandbriefbank rechnet mit über 200 Mill. Euro Verlust

Die verbliebenen unabhängigen Immobilienfinanzierer zeigen im schwächelnden Immobilienmarkt kein einheitliches Bild. Während die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) am Donnerstag bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen hohe Verluste in Aussicht stellte, scheint es bei der Aareal Bank in Wiesbaden rund zu laufen. Nach einer deutlichen Ergebnissteigerung bestätigte sie die Prognosen für das Gesamtjahr. Das Institut erwartet früheren Angaben zufolge ein Betriebsergebnis soll zwischen 375 und 425 Mill. Euro und eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von 7 bis 8%.

Wie die Pfandbriefbank am Morgen mitteilte, erwartet sie für das laufende Jahr einen Verlust von mehr als 200 Mill. Euro. Das hat vor allem mit dem teuren Rückzug vom US-Markt zu tun. Doch auch das Marktumfeld an sich ist nach Angaben der Bank mau, weshalb sie die Prognose für das Neugeschäft zurücknahm.

Der Jahresverlust vor Steuern werde sich in der Spanne zwischen 210 Mill. Euro und 265 Mill. Euro bewegen, teilte die PBB am Donnerstag mit. Beim Neugeschäft plant die Bank nun mit einer Spanne von 5,5 Mrd. Euro und 6 Mrd. Euro, nachdem sie im Sommer noch von etwa 6,5 Mrd. Euro bis 7,5 Mrd. Euro ausgegangen war.

Noch nicht genug Neugeschäft in Europa

Die Pfandbriefbank macht nach Angaben von CEO Kay Wolf derzeit noch nicht genug Neugeschäft in Europa, um den angestoßenen US-Ausstieg vollständig kompensieren zu können. Die Entwicklung des “Portfoliovolumens bleibt daher noch hinter unseren Erwartungen zurück.“

Die PBB befindet sich inmitten einer strategischen Neuausrichtung unter der Führung von Wolf. Sie zieht sich aus den USA zurück und konzentriert sich vollständig auf die europäischen Märkte. Die Bank arbeitet zudem an der Diversifizierung ihres Geschäftsmodells und expandiert in den Bereich Asset Management. Im Sommer kündigte die PBB den Kauf einer Mehrheitsbeteiligung an der Deutsche Investment Gruppe an, einem Anbieter von Anlagelösungen im deutschen Immobiliensektor.

Riesiges Portfolio aufgebaut

Der Rückzug aus den USA erfolgt etwa ein Jahrzehnt, nachdem die PBB eine Expansion in die größte Volkswirtschaft der Welt begonnen hatte, die sich letztendlich aber negativ auf die Bilanz auswirkte. Innerhalb weniger Jahre hatte die Bank ein riesiges Portfolio an US-Gewerbeimmobilienkrediten aufgebaut. Doch die Expansion schlug angesichts hoher Risikovorsorge fehl, als der US-Markt in sich zusammenbrach, angetrieben vom Ende der Niedrigzinsen.

In der vergangenen Woche hatten die Aktien der PBB einen plötzlichen Kurssturz von bis zu 17% erlitten. Marktbeobachter hatten keine Erklärung dafür. Die Bank betonte, sie habe keine kursrelevanten Informationen preisgegeben.