Postbank-Integration kommt voran

Interessenausgleich sieht Abbau von 750 Stellen vor

Postbank-Integration kommt voran

lee Frankfurt – Die Deutsche Bank ist bei der 2017 beschlossenen Integration der Postbank einen großen Schritt vorangekommen. Nach dem Abschluss eines Interessenausgleichs zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite steht nun fest, welche Bereiche des Privat- und Firmenkundengeschäfts (PBC) an welchen Standorten angesiedelt werden. Vereinbart wurde auch der sozialverträgliche Abbau von insgesamt 750 Stellen in Bonn und Frankfurt. Noch verhandelt wird dem Vernehmen nach über den Abbau von bis zu 1 200 Stellen im Backoffice. Aktuell beschäftigt die Sparte rund 28 000 Vollzeitkräfte.In einem Rundschreiben an die Mitarbeiter zeichnete Privatkundenvorstand Frank Strauss das Bild einer Zentrale mit zwei Standorten. Mittelfristig werde es keine Doppelungen an den Standorten geben. “Jede Funktion gibt es mittelfristig nur einmal, entweder in Frankfurt oder in Bonn”, heißt es darin. Ein Sprecher des Instituts erläuterte, dass die neue Organisationsstruktur fünf Kompetenzzentren für die verschiedenen Tätigkeitsbereiche vorsieht, die intern als “Stammhäuser” bezeichnet werden. Jeweils zwei davon sollen in Frankfurt und in Bonn angesiedelt sein. Das fünfte Stammhaus habe seinen Sitz in Hameln, wo die bereits im Mai fusionierten Bausparkassen BHW und DB Bauspar ihren Sitz haben. Die Stammhäuser für Investmentprodukte, Einlagen und Versicherungen für Privatkunden sowie Produkte für Geschäfts- und Firmenkunden sollen nach Frankfurt gehen. In Bonn sollen die privaten Konten und der Bereich der Postdienstleistungen sowie das Einlagengeschäft und der Zahlungsverkehr für Firmenkunden bearbeitet werden. Rentabilität soll steigenStrauss bezeichnete die Neuordnung der Funktionen als wichtigen Baustein im Fundament der Bank und stellte heraus, dass sie weitgehend ohne Beeinträchtigung des operativen Geschäfts vonstattengegangen sei. Bereits im Sommer, so hofft er, werden auch die Vereinbarungen mit Arbeitnehmervertretern und Gewerkschaften rund um die Operationseinheiten abgeschlossen. “Bis 2021 streben wir eine deutlich niedrigere Kosten-Ertrags-Relation von 70 % an und wollen den Ertrag auf das eingesetzte Eigenkapital (RoTE) auf 12 % steigern”, heißt es in dem Schreiben weiter. Derzeit liegt die Quote laut Deutscher Bank bei 6 %.Für den Umbau plant die Deutsche Bank Kosten von rund 1,9 Mrd. Euro ein, von denen ein großer Teil in die IT fließen soll. Von 2022 an soll der Umbau jährliche Synergien von 900 Mill. Euro heben.