Wohnimmobilienmarkt

Preise für Wohnimmobilien fallen nur moderat

Die Preise für Wohneigentum werden 2023 um rund 6% sinken. Sie bleiben damit aber auf hohem Niveau. Auch 2024 dürfte es keinen Einbruch der Preise geben, denn Wohnraum bleibe nicht zuletzt angesichts des stockenden Neubaus knapp, so der BVR.

Preise für Wohnimmobilien fallen nur moderat

Preise für Wohnimmobilien
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BVR: Politik sollte Anreize für Wohnungsbau setzen

wbr Frankfurt

Die Preise für Wohneigentum werden 2023 um rund 6% sinken, bleiben damit aber auf hohem Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) in seiner Studie zum Markt für selbst genutztes Wohneigentum. „Die moderate Preiskorrektur am Wohnimmobilienmarkt war vorhersehbar und ist eine unmittelbare Folge der gestiegenen Lebenshaltungskosten und der zügigen Zinswende“, sagt BVR-Präsidentin Marija Kolak.

Auch 2024 dürfte es keinen Einbruch der Preise geben, denn Wohnraum bleibe nicht zuletzt angesichts des stockenden Neubaus knapp. “Die Bundesregierung sollte Investitionen in den Wohnraum attraktiver machen. Mögliche Maßnahmen reichen von reduzierter Bürokratie rund um Bauvorhaben, über eine Stärkung finanzieller Investitionsanreize bis hin zur Verringerung der Arbeitskräfteknappheit”, so Kolak.

Stabile oder sogar steigende Immobilienpreise seien 2023 am ehesten im Südwesten zu erwarten, in der Mitte des Landes hingegen zeigen sich negativere Preisaussichten. Jedoch gelte für diese Trends, dass sie vor allem von der demografischen und ökonomischen Lage dieser Regionen abhängen.

Die Daten des BVR werden gestützt durch eine Analyse das Maklerhauses JLL. Der Wohnungsmarkt präsentiere sich 2023 zweigeteilt: Während die hohe Nachfrage nach Mietwohnungen das Angebot vielerorts übersteige, sorge ein zurückhaltendes Kaufverhalten für sinkende Angebotspreise von Eigentumswohnungen.

Preisdruck in Metropolen

Nach Analyse von JLL sinken die Kaufpreise für Wohnungen besonders in den Metropolen. Mit einem Rückgang von 7% (Neubau und Bestand) macht sich hier das veränderte Kaufverhalten deutlicher bemerkbar als in den kreisfreien Städten, wo die Preise um durchschnittlich 5,2% gesunken sind, oder in den Landkreisen mit minus 2,2%. Die Daten basieren auf Angebotspreisen und geben keinen genauen Aufschluss darüber, zu welchen Preisen tatsächlich verkauft wurde.

Das habe allen voran mit den gestiegenen Finanzierungszinsen zu tun. JLL beobachtet einen Lock-in-Effekt. „Viele Erstkäufer bleiben weiter zur Miete wohnen, und es finden weniger Übertritte in den Eigentumswohnungsmarkt statt. Weil es deutlich weniger Transaktionen im ersten Halbjahr 2023 gab, wird die Suche nach einem Preisgleichgewicht zusätzlich erschwert“, sagt Sebastian Grimm von JLL.

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