Private Equity für Privatanleger

Investieren wie reiche und institutionelle Investoren

Private Equity für Privatanleger

Norman LemkeGründer und Vorstand der RWB GroupFür viele große Pensionskassen, professionelle und wohlhabende Anleger sind Private-Equity-Investitionen eine feste Säule ihrer Anlagestrategie. Eine kürzlich veröffentlichte Umfrage der UBS und von Campden Research legt etwa dar, dass Family Offices durchschnittlich 16 % ihrer Mittel in Private Equity investieren und den Anteil weiter erhöhen wollen. Diese Ergebnisse und die hohen Mittelzuflüsse der vergangenen Monate zeigen: Professionelle Investoren sehen offensichtlich ein ungebrochen positives Marktumfeld für Anlagen in Private Equity. Allein an Privatanlegern scheint die Anlageklasse weitestgehend vorbeizugehen. Dabei kann eine Investition in Private Equity auch ein privates Portfolio sinnvoll ergänzen. Überdurchschnittliche Renditeaussichten und eine Wertentwicklung, die vergleichsweise unabhängig von anderen Anlageklassen verläuft, sprechen hierfür. Professionelle Anleger schätzen Private Equity, weil es ein attraktives Investmentprofil bietet, das sich von anderen Anlageklassen unterscheidet. Der Weg geht für sie häufig über eine Investition in einen Private-Equity-Fonds. Dieser beteiligt sich an mehreren Zielunternehmen und steigt aktiv in deren Management ein. Die Fondsmanager haben häufig jahrelange und umfangreiche Erfahrungen in einer bestimmten Region und Branche sowie ein breites Netzwerk. Sie unterstützen daher das Unternehmenswachstum nicht nur mit Kapital, sondern auch mit ihrer Expertise. Nach einigen Jahren werden die Unternehmen wieder gewinnbringend veräußert. Der Erlös geht an die Investoren. Die Anlageklasse hat sich in den vergangenen Jahrzehnten über die verschiedenen Marktentwicklungen und Einbrüche, wie nach dem Anschlag auf das World Trade Center oder der Finanzkrise, hinweg als stabil und renditestark erwiesen. Die 1 300 Beteiligungsverkäufe im Portfolio der RWB Group etwa haben im langjährigen Durchschnitt das 1,9-Fache ihrer ursprünglichen Investition eingebracht. Eine vergleichsweise hohe Rendite und eine historische Wertentwicklung, die langfristig alle anderen Anlageklassen übertrifft, sowie der Beitrag zur Diversifikation in einem Portfolio aus mehreren Anlageklassen machen Private Equity auch für Privatanleger attraktiv. Der Anteil derer, die von diesen Unternehmensbeteiligungen profitieren, ist allerdings gering. Dies hat mehrere Gründe. Eine Investition in einen Private-Equity-Fonds ist häufig erst ab einer Beteiligung von 10 Mill. Euro möglich. Den Zugang zu den qualitativ hochwertigsten Fonds erhalten zudem nur langjährige Partner. Aber auch bei bestehenden Angeboten sind Privatanleger oft zurückhaltend. Der langfristige Anlagehorizont, der für eine Investition in die Anlageklasse notwendig ist, stellt die Geduld der Anleger auf die Probe. Die Lösung besteht aus zwei Komponenten: Zum einen müssen Anleger den Investitionsprozess bei der Anlageklasse Private Equity nachvollziehen. Die lange Anlagedauer ist notwendig, damit Zielfondsmanager genug Zeit haben, eine Wachstumsstrategie gemeinsam mit den Zielunternehmen umzusetzen. Die zweite Komponente ist der Zugang zu Private-Equity-Fonds. Den erhalten Privatanleger über Dachfonds. Diese sammeln auch geringere Beträge von Privatanlegern ein und investieren das gesammelte Kapital anschließend breit diversifiziert in mehrere Private-Equity-Zielfonds. Sehr erfahrene Dachfondsanbieter haben Zugang zu den besten Private-Equity-Fonds der Welt. Anleger profitieren daher in einem von viel Kapital umkämpften Markt von einem hochqualitativen Anlageprodukt, das breit diversifiziert. So wird das Risiko unter anderem über verschiedene Zielfonds in unterschiedliche Regionen, Branchen und auch Marktzyklen gestreut. Mit einem Investment in einen Dachfonds beteiligen sich Privatanleger daher an hunderten Einzelunternehmen. Durch diese breite Diversifikation haben die Fonds ein attraktives Risiko-Rendite-Profil. Die Risiken, wie sie mit einer unternehmerischen Einzelbeteiligung verbunden sind, lassen sich durch die breite Streuung nahezu ausschließen. Das Dachfondsprinzip ermöglicht also die sicherheitsorientierte Partizipation an der renditestarken Anlageklasse, die sonst nur sehr vermögenden Privatkunden oder institutionellen Investoren vorbehalten ist. Die bisher angebotenen Private-Equity-Dachfonds mit einer Laufzeit von rund zehn Jahren haben sich bewährt. Gleichwohl fällt es Privatanlegern schwer, sich mit dem langen Anlagehorizont zu identifizieren. Die RWB hat daher zu Jahresbeginn einen neuen Private-Equity-Dachfonds aufgelegt, der mit einer kürzeren Laufzeit aufwartet und bereits ab 2021 mit der Auflösung seines Portfolios beginnt. Diese kürzere Laufzeit ist nur möglich, da der neue RWB Direct Return eine innovative Kostenstruktur hat. Der neue Fonds setzt, abzüglich des Agios, 100 % des angelegten Kapitals unmittelbar ein. Die Folge: Auch über den vergleichsweise kurzen Zeitraum wird so eine hohe Investitionsquote erreicht, die die Grundlage für attraktive Renditen der Anleger ist. Ein Großteil der Managementgebühr ist zudem erfolgsabhängig und wird erst dann erhoben, wenn die Anleger mehr als ihr angelegtes Kapital nach Ende der Laufzeit ausgezahlt bekommen. Anleger und Dachfondsanbieter haben somit das gleiche hohe Interesse an einer erfolgreichen Entwicklung.Mit neuen Produktlösungen finden Privatanleger zunehmend Investitionsmöglichkeiten in Private Equity, die ihren spezifischen Anforderungen entgegenkommen und zudem den stark gestiegenen regulatorischen Anforderungen entsprechen. So kann etwa auch über die bei Privatanlegern vor allem für die Altersvorsorge häufig genutzten Sparpläne anstelle eines Einmalbetrags monatlich investiert werden. Es gibt daher viele gute Gründe, warum langfristig orientierte Privatanleger Private Equity – wie die vielen professionellen Investoren – für ihren Vermögensaufbau entdecken sollten.