Prospery prosperiert nicht
bn Frankfurt – Im Markt für digitale Vermögensverwaltung hält der Konsolidierungsdruck an. Wie ABN Amro am Freitag mitgeteilt hat, nimmt die Bank ihr digitales Vermögensverwaltungsangebot Prospery nach nur 16 Monaten vom Markt. Prospery habe seine Kunden darüber informiert, “dass sämtliche Services in Kürze eingestellt werden”, heißt es. Dem Vernehmen nach zählt die Plattform, die ihren Nutzern neben einem Überblick über ihr Vermögen eine Steuerung des Anlageportfolios sowie bei Bedarf gegen Provision persönliches Coaching per Video ermöglicht, nur eine zweistellige Zahl von Kunden. Die Zahl der Kunden sei unter den Erwartungen geblieben, teilt die Bank mit. Seit dem Start im Dezember 2017 habe es sich “ohne Zugang zu einem Vertriebskanal als schwierig erwiesen, Kunden für die innovativen Services zu gewinnen”. Um die Kundenzahl deutlich zu erhöhen, wären “erhebliche zusätzliche Investitionen erforderlich” gewesen. Erfahrungen und Technologie des Angebots würden in den Niederlanden weiter genutzt. Kunden in Deutschland würden durch diese Veränderungen “keine finanziellen Nachteile entstehen”, deutete ABN Amro an, etwaige Verluste auszugleichen.Die Bank hatte Prospery zunächst nur bundesweit eingeführt, eine internationale Expansion aber nicht ausgeschlossen. Als Mindestanlagesumme pro Kunde waren 100 000 Euro genannt worden. Im vergangenen Jahr hatte bereits die Commerzbank Pläne für die Einführung einer digitalen Vermögensverwaltung mit Beratungskomponente beerdigt und sich auf den Robo-Advisor ihrer Tochter Comdirect beschränkt.