Provinzial-Fusion verschoben, aber noch nicht aufgehoben
ab Düsseldorf – Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) schaltet auf stur. Eine Vollfusion der Provinzial Nordwest mit der Provinzial Rheinland könne es nur in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft geben, beschloss der Verband. Damit ist die Fusion der beiden öffentlich-rechtlichen Versicherer jedoch noch nicht gänzlich vom Tisch, denn ein Hintertürchen wird offengelassen. Die Abgeordneten sprachen sich mit großer Mehrheit bei einer Gegenstimme dafür aus zu prüfen, wie Synergien “unterhalb einer Vollfusion” zwischen den beiden Versicherern gehoben werden könnten.Bis zum Jahresende sollen verschiedene Möglichkeiten evaluiert werden. Konkret ins Spiel gebracht wird eine Mischung aus AG und öffentlich-rechtlicher Anstalt. Das “Problem” der Rechtsformen – die Provinzial Nordwest trägt das Rechtskleid einer AG, während die Provinzial Rheinland als Anstalt öffentlichen Rechts unterwegs ist – wurde in den Fusionsgesprächen jedoch schon längst thematisiert. Als Lösung wurde zuletzt erwogen, die operativen Einheiten in Form einer AG zusammenzuschließen und darüber eine Holding in der Rechtsform der Anstalt öffentlichen Rechts zu hängen. Der LWL, der mit 40 % an der Provinzial Nordwest beteiligt ist, befürchtet Steuernachforderungen und ein höheres Haftungsrisiko, sollte es zu einer Fusion als Anstalt öffentlichen Rechts kommen.Darüber hinaus erteilte der Landschaftsverband den Auftrag, die im Abschlussbericht der Vorstände aufgezeigten weiteren Modelle einer “intensivierten Zusammenarbeit” zu prüfen. Zusätzlich geht an die Adresse der Provinzial Nordwest der Auftrag, sich Gedanken um Kosteneinsparungen innerhalb des Provinzial-Nordwest-Konzerns zu machen. Die Ergebnisse der diversen Prüfungen sollen am 20. Dezember präsentiert werden.—– Wertberichtigt Seite 8