Provinzial in Münster bewältigt Orkan
ab Düsseldorf – Den Orkan “Friederike” hat die Provinzial Nordwest im abgelaufenen Turnus vergleichsweise gut weggesteckt. Trotz der außerordentlich hohen Schadenbelastung – dem nach “Kyrill” zweitgrößten Sturmereignis der Unternehmensgeschichte – sei es gelungen, ein positives versicherungstechnisches Bruttoergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung zu erwirtschaften, teilte die zweitgrößte öffentliche Versicherungsgruppe mit der Vorlage des Geschäftsberichts mit. “Wir sind sowohl auf der Wachstums- als auch auf der Ertragsseite mit viel Schwung vorangekommen”, kommentierte Vorstandschef Wolfgang Breuer.Im Einzelnen erhöhten sich die gebuchten Beitragseinnahmen um 3,4 % auf 3,46 Mrd. Euro, zugleich stieg das Konzernergebnis vor Steuern um 10 % auf 156 Mill. Euro. Die strategische Neuaufstellung sei gelungen.Auch im neuen Turnus werden die Erwartungen an die Beitragseinnahmen hoch gesteckt. Ergebnisseitig werde der Konzern jedoch kaum an das Vorjahresresultat anknüpfen können, geht aus dem Geschäftsbericht hervor. Vor Steuern wird mit einem Konzernergebnis von 100 bis 120 Mill. Euro gerechnet. Das entspräche einem Rückgang zwischen 23 % und 36 %.Ursächlich für die ernüchternde Prognose sind Sondereffekte im abgelaufenen Turnus, die sich 2019 kaum wiederholen dürften. So habe die Provinzial Nord Brandkasse 2018 aufgrund eines äußerst günstigen Schadenverlaufs das beste versicherungstechnische Bruttoergebnis der Firmengeschichte geschrieben. Zugleich profitierte die Westfälische Provinzial von einem passgenauen Rückversicherungsprogramm sowie im Gefolge von “Friederike” von Auflösungen in der Schwankungsrückstellung. BewertungsfrageBeim wichtigsten strategischen Thema im laufenden Turnus, der geplanten Fusion mit der Provinzial Rheinland, gibt sich die Provinzial Nordwest jedoch schmallippig. Die im ersten Quartal durchgeführten vergleichenden Bewertungen beider Häuser würden von den Eigentümern und Aufsichtsräten der Unternehmensgruppen “intensiv analysiert”, heißt es im Prognosebericht. Im weiteren Verlauf solle eine Verständigung über das im Fall der Fusion zugrunde zu legende Bewertungsverhältnis herbeigeführt werden. Ziel bleibe es, die Fusion rückwirkend zum 1. Januar 2019 zu vollziehen.