Quartalszahlen Monte dei Paschi

Monte-dei-Paschi-CEO Luigi Lovaglio sieht das mehrheitlich staatliche Institut mit den Quartalszahlen stärker als je zuvor und strebt bereits für das Geschäftsjahr 2024 die Zahlung einer Dividende an.

Quartalszahlen Monte dei Paschi

CEO Luigi Lovaglio betrachtet die mehrheitlich staatliche italienische Bank Monte dei Paschi di Siena (MPS) nach einer deutlichen Verbesserung der Profitabilität und dank einer starken Kapitalposition als „eine der besten Banken Italiens“. Per September weist das Institut einen Nettogewinn von 929 (i.V. minus 334) Mill. Euro aus und hat die Gewinnprognose für das Gesamtjahr von bisher mehr als 1 auf mehr als 1,1 Mrd. Euro angehoben – eine eher konservative Vorhersage.

Der Anstieg des Zinsüberschusses um 62,7% auf 1,7 Mrd. Euro glich den leichten Rückgang des Provisionsergebnisses mehr als aus. Insgesamt wuchsen die Erträge um 22,9% auf 2,8 Mrd. Euro. Die operativen Kosten sanken um 15,2% auf 1,4 Mrd. Euro – vor allem infolge des Abbaus von 4.000 Stellen nach der Kapitalerhöhung um 2,5 Mrd. Euro im Herbst 2022. Die Rückstellungen für Kreditausfälle wurden ebenfalls reduziert. Wie zuvor Unicredit, Mediobanca, Intesa Sanpaolo und Banca BPM zahlt auch MPS keine Sondersteuer auf „Übergewinne“ und stockt die Kapitalreserve um 312,7 Mill. Euro auf.

Die Bank hat die Ziele des Strategieplans deutlich übertroffen und weist eine Aufwandsquote von 48% und eine Kapitalquote (CET1) von 16,7% aus. Lovaglio strebt die Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2024 an – früher als bisher geplant. Der Aktienkurs legte am Mittwoch leicht zu.

Italien

Monte dei Paschi betrachtet sich als fit für die Zukunft

Mehrheitlich staatliche Bank will für 2024 Dividende zahlen

bl Mailand

Die Regierung hat den Verkauf eines Anteils von zunächst 15 bis 20% auf den Weg gebracht. Der Verkauf dürfte in der ersten Jahreshälfte 2024 erfolgen. Rom ist mit 64% an der Bank beteiligt. Die Suche nach einem strategischen Partner war bisher aber nicht erfolgreich.

Entspannung kommt auch hinsichtlich der verbliebenen Rechtsrisiken. Nach dem Freispruch der Ex-Geschäftsführung um Giuseppe Mussari und Antonio Vigni im Prozess um zweifelhafte Derivategeschäfte vor einem Berufungsgericht hat die Bank entsprechende Risiken zurückgestuft. Am 27. November soll ein Urteil gegen Ex-Präsident Alessandro Profumo verkündet werden, der erstinstanzlich wegen Marktmanipulationen verurteilt worden war. Das Gesamtvolumen der Rechtsrisiken ist von 4,1 auf 2,9 Mrd. Euro reduziert worden.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.