Quirin Bank erwirtschaftet erstmals operativen Gewinn
ge Berlin – Die auf Honorarberatung spezialisierte Quirin Bank hat im 16. Jahr ihres Bestehens erstmals auch im operativen Geschäft einen Gewinn erwirtschaftet, nachdem das Plus im Vorjahr nur dank eines Sondereffekts zustande kam. Wenn sich das Geschäft weiter so entwickelt wie in den ersten Monaten, zeigt sich der für das Finanzressort zuständige Vorstand Marcel Morschbach zuversichtlich, mit dem Jahresabschluss 2015 den verbliebenen Verlustvortrag beseitigen zu können – “die Eigentümer wollen irgendwann auch einmal eine Dividende sehen”.Erstmals schrieb im vergangenen Jahr auch die Honorarberatung keine rote Zahlen mehr. Mit der Verlagerung des Schwerpunkts von der klassischen Depotberatung auf die stärker systematisierte Vermögensverwaltung und dem Aus von zwei unprofitablen Niederlassungen (auf inzwischen “nur” noch zwölf Standorte) wurde die Cost-Income-Ratio im Private Banking von 94 auf 82 % gedrückt – womit die Berliner hier zum ersten Mal eine “schwarze Null” zeigen können. Zusammen mit der neuen, noch defizitären Internet-Plattform Quirion für die honorarbasierte Verwaltung kleiner Vermögen wuchsen die Assets under Management in der Honorarberatung auf etwa 2,5 Mrd. Euro. Insgesamt verwaltete Quirin Ende 2014 rund 3,2 Mrd. Euro – ein Fünftel mehr als vor Jahresfrist. Getrieben war das Wachstum von einem leichten Kundenplus, aber vor allem von der positiven Wertentwicklung der Depots. Rendite von fast 9 ProzentGut die Hälfte des Überschusses hat im Vorjahr das Investment Banking erzielt mit seinem auf mittelständische Unternehmen zugeschnittenen Kapitalmarktangebot. Allein dieser Bereich steigerte sein Provisionsergebnis um satte 44 %. Der restliche Gewinn resultiert – wie schon im Vorjahr – aus einem positiven Sondereffekt aus dem Verkauf des Business-Process-Outsourcing-Geschäfts an die Schweizer Avaloq. An dem daraus resultierenden Joint Venture hat sich Quirin im Gegenzug mit 49 % beteiligt. Aus diesem Deal dürfte auch 2015 abermals ein kleiner Sonderertrag fließen, ist sich Morschbach sicher. Hinzu kommt als zweiter außerordentlicher Ertrag der bereits unterschriebene Verkauf der Niederlassung Berliner Effektenbank an die Tradegate Wertpapierhandelsbank.Mit dem ersten operativen Gewinn hat Quirin (vor Steuern) eine Eigenkapitalrendite von fast 9 % erzielt. Mit dem Überschuss erhöht sich das Eigenkapital laut Geschäftsbericht auf 41 Mill. Euro. Dort heißt es auch, dass die Assets under Management im Honorar-Banking in den nächsten zwei Jahren auf 2,8 Mrd. Euro gesteigert werden sollen.