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Ranghöchster Brite verlässt Goldman Sachs

hip - Michael Sherwood (51) wird sein Amt als Co-Head von Goldman Sachs International zum Jahreswechsel niederlegen. Nach seinem Abtritt wird Co-Head Richard Gnodde allein für das Europageschäft des Instituts verantwortlich zeichnen. Sherwood kann...

Ranghöchster Brite verlässt Goldman Sachs

hip – Michael Sherwood (51) wird sein Amt als Co-Head von Goldman Sachs International zum Jahreswechsel niederlegen. Nach seinem Abtritt wird Co-Head Richard Gnodde allein für das Europageschäft des Instituts verantwortlich zeichnen. Sherwood kann als Senior Director noch ein Büro in der Bank nutzen, solange er das für nötig hält. Die Mitteilung kam für viele in der Londoner City überraschend, wurden dem Porsche-Fan doch Chancen eingeräumt, Gary Cohn als Präsident und Chief Operating Officer zu beerben, sollte dieser eines Tages CEO Lloyd Blankfein ablösen, oder gar selbst den Chefsessel zu übernehmen. Weiter als Sherwood, der den Spitznamen “Woody” trug, hatte es noch kein anderer Brite bei Goldman gebracht.Aber die mehr als drei Jahrzehnte währende Karriere Sherwoods bei der Bank ist beendet. Blankfein lobte sein Verständnis der Strategie des Unternehmens, “gepaart mit einem tiefen Sinn für die längerfristigen strukturellen Kräfte, die Märkte und Volkswirtschaften formen”. Das habe ihm ein innovatives Denken über Branchen- und Produktgrenzen hinweg ermöglicht. Sherwood gilt als hochtalentiert, allerdings fehlt ihm das leise Auftreten eines traditionellen “White Shoe”-Bankers. Stattdessen war der Absolvent der University of Manchester, der im Alter von 20 zu Goldman kam, für eine aggressive Herangehensweise bekannt. Wie die “Times” unter Berufung auf einen ehemaligen Mitarbeiter der Bank schreibt, wurde Gnodde zum Co-Head gemacht, um Sherwood unter Kontrolle zu halten.Vergangenes Jahr gehörte Sherwood mit einem Verdienst von 21 Mill. Dollar zu den bestbezahlten Angestellten von Goldman Sachs. In der Reichenliste der “Sunday Times” wird sein Vermögen mit 185 Mill. Pfund angegeben. Auf einer Party zum “100. Geburtstag” – er und seine Frau wurden 50 – im Hotel Cala Di Volpe auf Sardinien spielten Blondie und Boy George vor 200 Gästen.Mit dem spektakulären Zusammenbruch des britischen Einzelhändlers BHS habe sein Abgang nichts zu tun, betonte Sherwood im Gespräch mit der “Financial Times”. Er hatte den britischen Milliardär Philip Green, dem er persönlich nahestand, beim Verkauf der maroden Kaufhauskette an ein von Dominic Chappell geführtes Konsortium beraten.