RBS bietet klagenden Aktionären mehr
hip London – Die Royal Bank of Scotland (RBS) hat ihr Angebot an klagende Aktionäre nahezu verdoppelt, um die Eröffnung eines Verfahrens am Londoner High Court in letzter Minute zu verhindern. Wie die BBC berichtet, will die Bank ihnen eine Entschädigung von 82 Pence je Aktie zahlen. Das Institut hatte sich im Streit um die 12 Mrd. Pfund schwere Kapitalerhöhung des Jahres 2008 bereits mit dem Großteil der Aktionäre geeinigt, die ihm vorwarfen, den Zustand seiner Finanzen verschleiert zu haben (vgl. BZ vom 6.12.2016). Ein Schuldeingeständnis war damit jedoch nicht verbunden. Die klagenden Anteilseigner hatten sich von den im Prospekt gemachten Angaben getäuscht gefühlt. Mit der Kapitalmaßnahme wollte die RBS – fünf Monate vor ihrer Rettung durch den britischen Staat – die Übernahme von Teilen der niederländischen Bank ABN Amro finanzieren. Das Verfahren sollte ursprünglich gestern beginnen und war auf 14 Wochen angesetzt. Der ehemalige Chef Fred Goodwin wurde für den 8. Juni vorgeladen. Es wäre das erste Mal seit 2009, dass er sich zum Beinahe-Untergang der Bank öffentlich äußert. Der Sammelklage haben sich 9 000 Einzelpersonen und 18 Institutionen angeschlossen. Sky News zufolge hat die Bank bislang mehr als 100 Mill. Pfund ausgegeben, um sich gegen die Vorwürfe zu verteidigen. Das Gericht gab beiden Parteien bis heute 10:30 Uhr Zeit für eine Einigung.