Real I.S. will Geschäft mit Privatkunden ankurbeln
mic München – Die BayernLB-Tochter Real I.S. will Privatleute als Kunden zurückgewinnen. Der Vorstandsvorsitzende Jochen Schenk kündigt entsprechende Initiativen für die zweite Jahreshälfte an: “Wir werden neue Dinge machen.” Zudem werde bereits im April ein klassischer, geschlossener Publikumsfonds mit australischen Immobilien starten. Dieser war schon vor einigen Jahren angekündigt worden. Der Münchner Fondsdienstleister verzeichnet seit einer halben Dekade kein relevantes Neugeschäft mit Privatkunden mehr. Ihr Anteil im Bestand der Gesellschaft ist auf 30 % gesunken.Das Geschäft sei im vergangenen Jahr sehr gut gelaufen, lässt die Real-I.S.-Führung erkennen. “Unser Eigner wird mit den Zahlen zufrieden sein”, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzender Bernd Lönner. Details nennt das Management unter Verweis auf die Berichterstattung der Mutter am 21. März nicht. Schenk fügt allerdings hinzu: “Es ist besser gelaufen als erwartet.” Erstens habe Real I.S. in den Ankäufen eine bessere Marge realisiert, zweitens Objekte früher im Markt untergebracht und drittens Kosten reduziert.Die BayernLB-Tochter hatte im vergangenen Jahr das Ergebnis vor Gewinnabführung von 7,5 Mill. auf 9,5 Mill. Euro steigern wollen. Die Eigenkapitalrendite sollte von 16,4 % auf 20,9 % klettern, die Cost-Income-Ratio von 84,4 % auf 81,8 % sinken. Dass sämtliche Ziele übertroffen wurden, schafft Ambitionen für das laufende Jahr. Die Rentabilität solle gehalten werden, sagt Schenk. Die Cost-Income-Ratio allerdings sei 2018 von Sondereffekten geprägt gewesen, nun folgten erhöhte Investitionen beispielsweise in das Privatkundengeschäft. Er deutet damit an, die Quote könne 2019 schlechter werden. Lönner erklärt, der Personalstand von gut 170 Vollzeitstellen solle unverändert bleiben.Im vergangenen Jahr steigerte die Real I.S. ihr Transaktionsvolumen um 200 Mill. Euro auf 1,5 Mrd. Euro. Die Ankäufe stiegen von 951 Mill. Euro auf 1,05 Mrd. Euro, die Verkäufe legten von 352 Mill. Euro auf 430 Mill. Euro zu. Angesichts erhöhter Verkäufe erklärt Schenk, dass die Assets under Management zwar von 7,9 Mrd. Euro auf 8,7 Mrd. Euro (davon 7,4 Mrd. in Immobilien) geklettert, aber unter dem Jahresziel von 9 Mrd. Euro geblieben sind. Das eingeworbene Eigenkapital sank von 745 Mill. Euro auf 677 Mill. Euro im institutionellen Bereich. Schenk erklärt, dieses Abschmelzen sei beabsichtigt. Denn die Real I.S. habe schon eine Investitionsfähigkeit von 2 Mrd. Euro, davon 1,5 Mrd. Euro Eigenkapital. Die Mittel könnten abgerufen werden, wenn entsprechende Immobilienobjekte gefunden seien. Im vergangenen Jahr seien 820 Mill. Euro von institutionellen Anlegern abgerufen und investiert worden. Im laufenden Jahr peilt Real I.S. ein Transaktionsvolumen von mehr als 1 Mrd. Euro an und will Eigenkapital im mittleren dreistelligen Millionenbereich einwerben. Grundsätzlich solle die Hälfte im Inland investiert werden, der Rest im westeuropäischen Ausland und in Australien, sagte Schenk. Im vergangenen Jahr seien 70 % ins Inland geflossen. Die durchschnittliche Rendite der Fonds habe rund 4 % betragen.