Robeco steigert Assets trotz ungewisser Zukunft

Rabobank führt "strategische Überprüfung" durch

Robeco steigert Assets trotz ungewisser Zukunft

ssc Frankfurt – Der niederländische Asset Manager Robeco hat im ersten Halbjahr 2012 neue Mittel von netto 17 Mrd. Euro eingeworben und das verwaltete Vermögen um 19 % auf 179 Mrd. Euro gesteigert, obwohl er einer ungewissen Zukunft entgegensieht. Diese Zahlen gab die Tochter der genossenschaftlich organisierten Rabobank am Dienstag bekannt.Die Rabobank führt derzeit eine strategische Überprüfung durch, an deren Ende ein Verkauf von Robeco stehen könnte, wie die Zeitung “Pensions & Investments” im April 2012 im Internet unter Berufung auf einen Rabobank-Sprecher meldete. Robeco, die seit 2002 eine Niederlassung in Frankfurt unterhält, arbeitet mit dem Mutterinstitut bei der “strategischen Überprüfung” des Geschäftsfelds eng zusammen, wie sie nun mitteilt. Die Rabobank verlor im November 2011 als letzte nichtstaatliche Bank die Bonitätsnote “AAA” bei Standard & Poor’s (vgl. BZ vom 1.12.2011) und sucht jetzt nach Wegen, die Kapitaldecke zu stärken. Kräftige MittelzuflüsseRobeco konnte vor allem im ersten Quartal 2012 mit Nettomittelzuflüssen von 15 Mrd. Euro punkten. Im Zeitraum von April bis Juni verlangsamte sich das Geschäft mit weiteren Nettozuflüssen von 2 Mrd. Euro hingegen deutlich, wie der Vergleich der Quartalsberichte zeigt. Besonders gute Vertriebserfolge hat Robeco nach eigenen Angaben bei institutionellen Kunden in den Niederlanden erzielt. Der Anteil der institutionellen Mittel am Gesamtvermögen nahm binnen Jahresfrist um 5 Prozentpunkte auf 51 % zu.Im ersten Halbjahr 2012 schrieb Robeco einen Nettogewinn von 97 Mill. Euro, 8 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit kehrte sich der Ergebnistrend im zweiten Quartal um. In den ersten drei Monaten 2012 war ein Plus von 16 % verzeichnet worden.Mit ihrem Versuch, bedeutende Asset-Management-Aktivitäten zu versilbern, steht die Rabobank in der Branche nicht allein. So verkauft Bank of America Merrill Lynch ihr außeramerikanisches Vermögensverwaltungsgeschäft an die Schweizer Bank Julius Bär, wie am Montag verkündet wurde. Der an das Erreichen bestimmter Ziele geknüpfte Verkaufspreis wird mit 860 Mill. sfr angegeben (vgl. BZ vom 14. August). Die Merrill-Lynch-Sparte verwaltete zur Jahresmitte 81 Mrd. Dollar. Julius Bär will ihr betreutes Vermögen durch die Akquisition auf bis zu 340 Mrd. sfr (280 Mrd. Euro) steigern. KehrtwendeDie Deutsche Bank dagegen musste im Juni ihren Plan begraben, große Teile des Asset Managements zu verkaufen. Ursprünglich standen Kunden-Assets im Volumen von 420 Mrd. Euro zur Disposition, die sich auf die Immobilienfondssparte Rreef, das DWS-Publikumsfondsgeschäft in Amerika, den institutionellen Asset Manager DB Advisors und den auf Versicherungskunden spezialisierten Vermögensverwalter Deutsche Insurance Asset Management verteilten.Gespräche mit dem US-amerikanischen Vermögensverwalter Guggenheim Partners, anfangs über das ganze Paket und zuletzt lediglich über Rreef, wurden jedoch abgebrochen (vgl. BZ vom 21. Juni). Die Deutsche Bank will die Geschäfte nun im Konzern behalten.Nach Angaben der Bank belasteten die Unsicherheiten das Geschäft ihrer Sparte Asset and Wealth Management erheblich. Im ersten Halbjahr brach der Vorsteuergewinn des Bereichs um 57 % auf 177 Mill. Euro ein. Im Asset Management wurden im zweiten Quartal Nettomittelabflüsse von 10 Mrd. Euro verzeichnet.