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Rolf Gerlach 65

ab - Rolf Gerlach, der langjährige Präsident des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe, bleibt sich treu. Wie angekündigt hat sich der Sparkassenfunktionär mit seinem Wechsel in den Ruhestand im März 2017 aus der Organisation komplett verabschiedet....

Rolf Gerlach 65

ab – Rolf Gerlach, der langjährige Präsident des Sparkassenverbands Westfalen-Lippe, bleibt sich treu. Wie angekündigt hat sich der Sparkassenfunktionär mit seinem Wechsel in den Ruhestand im März 2017 aus der Organisation komplett verabschiedet. Keine Aufsichtsratsposten, keine Beratermandate, nur drei Ehrenämter hat der promovierte Volkswirt, der am 2. Oktober sein 65. Lebensjahr vollendet, mit in den neuen Lebensabschnitt genommen.Dass Gerlach nach mehr als 20 Jahren an der Spitze eines der beiden NRW-Sparkassenverbände und nach über 30-jähriger Karriere im öffentlich-rechtlichen Finanzsektor einen radikalen Schlussstrich zu ziehen vermochte, war angesichts des Engagements, mit dem er für die Belange “seiner” Sparkassen gekämpft hatte, nicht notwendigerweise zu erwarten. Der einstige Sparkassenchef war seit jeher durchsetzungsstark und machte sich mit dieser Eigenschaft nicht immer und überall Freunde.Gerade im Kampf um die WestLB hinterließ Gerlach nicht nur innerhalb der eigenen Organisation, sondern auch auf den politischen Bühnen in Berlin und Brüssel verbrannte Erde. Das sollte sich rächen, griff Gerlach Ende 2011 doch vergeblich nach dem obersten Posten im Deutschen Sparkassen- und Giroverband. Um sich die Schmach der Niederlage gegen Georg Fahrenschon zu ersparen, zog Gerlach seine Kandidatur allerdings wenige Wochen vor der Wahl zurück – auch das ein Paradebeispiel konsequenten Handelns.Entsprechend entsprang der Entschluss, sein Amt in Münster zweieinhalb Jahre vor Auslaufen seines Vertrags zu beenden, auch weniger einer Laune, sondern folgte strategischen Erwägungen. Nicht ohne Grund eilt Gerlach der Ruf des machtbewussten Strippenziehers voraus. Eines seiner wichtigsten Arbeitsmittel sollen weit verästelter Entscheidungsbäume gewesen sein. Nicht selten war er damit in Verhandlungen auf alle Eventualitäten vorbereitet. Das alles gehört nun aber seit anderthalb Jahren der Vergangenheit an. Allenfalls zu Geburtstagen langjähriger Mitarbeiter lasse sich Gerlach gelegentlich noch in der Verbandszentrale in Münster blicken, ist zu hören.