WERTBERICHTIGT

Roms zweifelhafte Bankenrettungen

Börsen-Zeitung, 12.1.2019 Veneto Banca, Popolare di Vicenza, Etruria, Monte dei Paschi di Siena, Carige und jetzt Popolare di Bari: Die Liste der Banken, die italienische Regierungen mit Staatsgeldern "gerettet" haben oder aktuell unterstützen, ist...

Roms zweifelhafte Bankenrettungen

Veneto Banca, Popolare di Vicenza, Etruria, Monte dei Paschi di Siena, Carige und jetzt Popolare di Bari: Die Liste der Banken, die italienische Regierungen mit Staatsgeldern “gerettet” haben oder aktuell unterstützen, ist lang – auch wenn Deutschland oder Großbritannien mehr Geld für den Finanzsektor ausgegeben haben. Doch Italien hält Regeln, die etwa für Rettungsaktionen die Systemrelevanz eines Instituts vorschreiben, nicht ein. So wird es wohl auch bei einem Staatseingriff bei der Volksbank von Bari sein. Es ist der Steuerzahler, der für die Fehler der Banken büßt und sein Scherflein dazu beiträgt, dass sich rentable Großbanken wie Intesa Sanpaolo, Crédit Agricole oder jetzt vielleicht Unicredit attraktive Positionen sichern und dabei noch eine staatliche Mitgift erhalten. Das ist ein Skandal, aber die EZB wird wohl wegschauen – wie so oft. Es kommt hinzu: Die Fälle werfen ein schlechtes Licht auf das an sich stabile Bankensystem des Landes, dessen Regierung durch eine verantwortungslose Politik zumindest zu den Schwierigkeiten von Carige und der Volksbank von Bari beigetragen hat. bl