Santander verkauft 49 Prozent der Polen-Tochter an Erste Group
Santander verkauft Geschäft in Polen
an Erste Group
ths Madrid
Spaniens größte Bank trennt sich erstmals seit der Finanzkrise von einer großen Auslandsbeteiligung. Santander verkauft einen Anteil von 49% an der polnischen Tochter an die österreichische Erste Group für insgesamt 7 Mrd. Euro, wie das Kreditinstitut am Montag mitteilte. Entsprechende Gespräche hatten die Spanier letzte Woche bestätigt. Santander behält einen Anteil von 13% an der börsennotierten Santander Polska. Der Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von 14% auf den durchschnittlichen Kurs der letzten sechs Monate und dem Elffachen des letzten Jahresgewinns.
Santander und Erste kündigten über den Deal hinaus eine engere Zusammenarbeit beim Investment Banking an, um ihre regionalen Stärken – Santander in Westeuropa und Lateinamerika, Erste in Osteuropa – gemeinsam besser zu nutzen. Der Verkauf in Polen bringt den Spaniern einen Wertzuwachs von 2 Mrd. Euro, wodurch die harte Eigenkapitalquote auf 14% steigt. Santander hatte bereits einen Aktienrückkauf in Höhe von 10 Mrd. Euro angekündigt. „Diese Operation ist ein weiterer wichtiger Schritt bei unserem strategischen Fokus auf Shareholder Value“, kommentierte Ana Botín, Executive Chairman von Santander. Eine Trendwende bedeutet der Deal in Polen aber nicht. Gerüchte über einen Verkauf des Geschäfts in Großbritannien dementierte der CEO, Héctor Grisi, entschieden.