Schwaches Börsenumfeld lässt Gewinn sinken
ste Hamburg – Die Hannoversche Volksbank hat trotz eines über den eigenen Erwartungen liegenden Wachstums im Kreditgeschäft einen Gewinnrückgang im Geschäftsjahr 2018 verbucht. Grund war das schwache Börsenumfeld gegen Jahresende. Wie Vorstandssprecher Jürgen Wache auf Anfrage erläuterte, wurde bewusst auf Erträge aus Eigenanlagen verzichtet. Die Zuflüsse aus einem Spezialfonds hätten sich wegen der geringeren Bewertung der Anlagen zum Jahresende auf 6 (i.V. 11) Mill. Euro reduziert. Dieser Rückgang ließ den Zinsüberschuss im Berichtsjahr um 3,6 % auf knapp 115 Mill. Euro oder 2,08 (2,23) % der Durchschnittsbilanzsumme (DBS) sinken.Da sich auch der Provisionsüberschuss um 2,5 % auf knapp 36 Mill. Euro ermäßigte, weil erstmals Anteile (10 %) des privaten Baufinanzierungsgeschäfts über Plattformen und Vermittler erwirtschaftet wurden, und zudem der Verwaltungsaufwand anstieg, schrumpfte das Betriebsergebnis vor Bewertung um 12,2 % auf 52,4 Mill. Euro. Wie Volksbankchef Wache erklärte, lag das Resultat leicht über dem Planwert von 52,2 Mill. Euro. Gemessen an der DBS fiel das Betriebsergebnis vor Bewertung auf 0,95 (1,11) %. Damit könne man gut leben. Das Eigenkapital könne man aus dem Ergebnis stärken, aus dem Jahresüberschuss von unverändert 13,9 Mill. Euro will die Hannoversche Volksbank ihren 108 500 Eigentümern wie im Vorjahr eine Dividende von 5,5 % zahlen. Zinsüberschuss stabil erwartetFür 2019 rechnet Vorstandschef Wache, der für Fusionen mit genossenschaftlichen Nachbarbanken nach wie vor aufgeschlossen ist, mit einem etwas besseren Betriebsergebnis vor Bewertung von 0,96 % der DBS. Basis sei ein stabiler Zinsüberschuss und ein leicht steigender Provisionsüberschuss. An der Gebührenschraube will das Hannoversche Volksbank vorerst nicht drehen, von den zuletzt 39 Geschäftsstellen sollen 2019 zwei in SB-Center umgewandelt werden. In den kommenden Jahren rechnet Wache zwar mit einem Stellenabbau im Wege der Fluktuation, zugleich sei man 2019 aber auf der Suche nach Beratern im Privatkundengeschäft.Das Kundenkreditvolumen, das 2018 bei Finanzierungszusagen von insgesamt 1,1 Mrd. Euro netto um 7,9 % oder 309 Mill. Euro zulegte, soll auch in diesem Jahr stärker wachsen als der Einlagenbestand, der sich 2018 um 4,7 % oder 191 Mill. auf 4,2 Mrd. Euro erhöhte. Beim Bestand der herausgegebenen Kredite plant die Bank, deren Bilanzsumme 2018 um 3,7 % auf über 5,5 Mrd. Euro anwuchs, Wache zufolge mit einem Nettozuwachs von 240 Mill. Euro.