Schweizer Banken drohen neue Lasten
BZ Frankfurt – Auf die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse könnten strengere Eigenkapitalvorschriften zukommen. Das Finanzministerium veröffentlichte am Freitag einen Entwurf für eine Änderung der sogenannten “Eigenmittelverordnung (ERV)”. Mit dieser soll sichergestellt werden, dass die Institute im Krisenfall ohne Staatshilfen abgewickelt werden können. Würde dieser Vorschlag so umgesetzt, müssten die beiden Banken zur Erfüllung der neuen Regeln über Anleihen (Bail-in-Bonds) insgesamt rund 24 Mrd. sfr an zusätzlichem Kapital auf Holdingstufe aufnehmen. Dadurch ergäben sich für die Institute zusammen jährlich zusätzliche Refinanzierungskosten von höchstens 170 Mill. sfr, geht aus dem Erläuternden Bericht zur Änderung der Eigenmittelverordnung des Eidgenössischen Finanzdepartements EFD hervor. In der Praxis dürften diese Zusatzkosten jedoch niedriger ausfallen, weil die Institute bei einem besseren Schutz gegen Krisen gleichzeitig von tieferen Risikoaufschlägen für ihre Bail-in-Bonds profitieren, argumentierte die Regierung. Das EFD will in der Eigenmittelverordnung außerdem die Anforderungen für bestimmte kleine Banken und Wertpapierhäuser vereinfachen.Die Interessenvertreter können nun den Vorschlag bis zum 12. Juli kommentieren. Die neuen Regeln sollen ab 2020 in Kraft treten. Für bestimmte Anforderungen sind längere Übergangsfristen vorgesehen.