Wertpapieraufsicht

SEC setzt Neobrokern zu

Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC zeigt Neobrokern, die Orders ihrer Kunden gegen Provision an Handelshäuser weiterleiten, die Zähne. Wie Gary Gensler, Chef der Securities and Exchange Commission (SEC), in einem Interview deutlich gemacht...

SEC setzt Neobrokern zu

bn Frankfurt

Die US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC zeigt Neobrokern, die Orders ihrer Kunden gegen Provision an Handelshäuser weiterleiten, die Zähne. Wie Gary Gensler, Chef der Securities and Exchange Commission (SEC), in einem Interview deutlich gemacht hat, denkt die Behörde darüber nach, „Payment for Order-flow“ ein Ende zu setzen. Ein Verbot liege „auf dem Tisch“, sagte er der US-Anlegerzeitung „Barron’s“ und verwies auf Interessenkonflikte von Neobrokern. Prompt ging der Aktienkurs des Neobrokers Robinhood auf Talfahrt. Zu Wochenbeginn schloss er knapp 7% schwächer. Am gestrigen Dienstag erholte er sich zunächst leicht, ohne jedoch das Niveau in den Tagen vor Publikation des Interviews zu erreichen.

Nach den Äußerungen Genslers nimmt der Druck auf Aufseher in Europa, sich zu positionieren, zu: „Die SEC greift nun endlich durch, während die Europäische Kommission und die ESMA weiterhin herumdrucksen“, erklärt Markus Ferber, CSU-Europaabgeordneter und wirtschaftspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament: „Was die ESMA bisher in diesem Bereich gemacht hat, ist unter dem Strich zu wenig.“ Am heutigen Mittwoch steht ein Austausch zwischen dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments und Gensler auf der Agenda.