Sixt Leasing senkt mittelfristige Ziele
mic München – Sixt Leasing schraubt die mittelfristigen Ziele deutlich herunter und enttäuscht damit die Investoren. Der Umsatz werde bis zum Jahr 2021 von zuletzt 480 Mill. Euro auf rund 650 Mill. Euro steigen, teilte der Vorstand anlässlich der Vorlage der vorläufigen Zahlen 2018 mit. Bisher hatte der Leasing-Anbieter aus Pullach rund 700 Mill. Euro versprochen. Die Sixt-Leasing-Aktie rutschte am Donnerstag bis zum Schluss des Xetra-Handels um 10,3 % auf 12,40 Euro ab. Schwaches Neugeschäft Der Vorstand begründete die Anpassung insbesondere mit dem niedrigen Leasing-Neugeschäft im abgelaufenen Geschäftsjahr und veränderten Markterwartungen im Onlinegeschäft mit Privatkunden. Er kassierte auch weitere Mittelfrist-Ziele ein. Für das Jahr 2021 wird nun ein Vertragsbestand von rund 200 000 Stück prognostiziert. Bisher waren mehr als 220 000 Stück anvisiert worden. Diese Vorgabe wurde unrealistisch, weil der Bestand im vergangenen Jahr um 2,4 % auf 129 700 Verträge sank. Auch die Gewinnerwartung reduzierte das Management. Im Jahr 2021 wurden bisher rund 50 Mill. Euro erwartet, nun sind es nur 40 bis 45 Mill. Euro.Im laufenden Jahr will Sixt Leasing den Vertragsbestand, der die künftigen Erlöse bestimmt, wieder leicht steigern. Die Stagnation im Jahr 2018 hinterlässt allerdings ihre Spuren. Denn sowohl der operative Umsatz als auch das Ergebnis vor Steuern werden sich den Planungen zufolge nicht verändern. Warnend wies das Management außerdem darauf hin, dass es im ersten Halbjahr eine deutlich schwächere Geschäftsentwicklung geben werde. Dies gelte sowohl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum als auch zur erwarteten Entwicklung im zweiten Halbjahr 2019. Großkunde gehtVorstandsvorsitzender Michael Ruhl ordnete das vergangene Jahr als Übergangsperiode ein. “2018 haben wir unser Portfolio für die Zukunft fit gemacht und damit unser Rendite-Risiko-Profil deutlich verbessert”, erklärte er. Den Rückgang der Vertragszahl im Geschäftsfeld Online Retail (1,6 % auf 44 700 Stück) begründete der Vorstand mit einem niedrigeren Neugeschäft insbesondere wegen der schleppenden Einführung des neuen Abgas-Testverfahrens (WLTP) und der höheren Zahl ausgelaufener Verträge. Der Einbruch im Geschäftsfeld Flottenleasing (11 % auf 43 000 Verträge) sei auch durch den unerwarteten Wegfall eines Volumenkunden verursacht worden. Nur die Sparte Flottenmanagement verzeichnete ein Plus von 7 % auf 42 000 Verträge.Trotzdem kletterte der operative Umsatz um 6 % auf 481 Mill. Euro. Ebitda und Ergebnis vor Steuern stiegen unterproportional um 3 % (siehe Tabelle). Der Gewinn legte um 5 % auf 22 Mill. Euro zu. Eine Erhöhung der Dividende ist aber nicht geplant. Sie soll unverändert bei 0,48 Euro je Aktie liegen.