Société Générale kauft Pariser Neobank Shine
wü Paris – Société Générale verstärkt sich und übernimmt die Neobank Shine. Angaben, welchen Preis sie für das 2017 gegründete Pariser Fintech-Unternehmen gezahlt hat, machte die französische Großbank am Mittwoch nicht. Er dürfte sich ihren Angaben zufolge indes nicht signifikant auf die Kernkapitalquote auswirken. Shine ist auf Geschäftskunden spezialisiert, allen voran kleinere und mittelgroße Unternehmen sowie Selbständige. Die Neobank, die nach eigenen Angaben rund 70 000 Unternehmenskunden hat, schreibt noch keine schwarze Zahlen. Sie gilt als wichtiger Konkurrent der ebenfalls in diesem Segment tätigen Neobank Qonto, die zu Beginn des Jahres in einer Finanzierungsrunde 104 Mill. Euro eingesammelt hat.Mit der Akquisition von Shine wolle man Unternehmern in dem Wachstumssegment das größtmögliche Angebot unterbreiten können, erklärt Marie-Christine Ducholet, die in Frankreich für das Privatkundengeschäft von Société Générale zuständig ist. Shine soll sich nun, so der Wunsch des neuen Mutterhauses, unabhängig weiterentwickeln. Société Générale (SocGen) will ihre jüngste Tochter dabei jedoch unterstützen und ihre Produkte zusätzlich zu den eigenen vertreiben. “Wir hatten Lust, das Unternehmen weiterzuentwickeln, mehr und mehr Gas zu geben”, sagte Shine-Mitgründer Nicolas Reboud dem Wirtschaftsradiosender BFM Business. Dies nun zusammen mit einer großen Bank tun zu können, ermögliche es der Neobank, von der finanziellen Stärke von Société Générale zu profitieren und zusammen mit ihr neue Angebote etwa bei Krediten, neuen Versicherungen und Bezahldiensten zu entwickeln. Online-GeschäftskontenShine bietet bisher Online-Geschäftskonten für Unternehmen und Selbständige sowie begleitende Dienstleistungen wie Rechnungserstellung, Berechnung von Kosten und Vereinfachung von Buchungsverfahren an. Société Générale erhofft sich von der Übernahme Synergien innerhalb der Bankengruppe, zu der auch die Online-Bank Boursorama gehört. Das Finanzinstitut, das am 3. August seine Halbjahresergebnisse veröffentlichen will, hat 2015 das Fintech Fiducéo gekauft, 2018 dann die auf erneuerbare Energien spezialisierte Spar-Plattform Lumo und die Bezahlplattform Treezor. Shine hat seit der Gründung etwas über 10 Mill. Euro bei Investoren wie Daphni, Kima Ventures und XAnge eingesammelt.Die Aktie von Société Générale gab am Mittwoch an der Börse von Paris 0,7 % auf 14,69 Euro nach, während der französische Leitindex CAC 40 mit einem Plus von 0,2 % schloss.