Société Générale leidet weniger als erwartet

Nach Gewinnwarnung Schlimmeres verhindert - Anders als bei BNP Paribas ist Investment Banking schwach

Société Générale leidet weniger als erwartet

wü Paris – Die französische Großbank Société Générale hat zwar im ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, doch die Ergebnisse fielen nach der Gewinnwarnung zu Jahresbeginn besser als befürchtet aus. Vor allem konnte die drittgrößte börsennotierte Bank Frankreichs nach BNP Paribas und Crédit Agricole mit Blick auf ihre Kapitalquote die Investoren beruhigen. So stieg die harte Kernkapitalquote um knapp 0,6 Prozentpunkte auf 11,7 %, während Analysten laut Reuters im Durchschnitt mit 11,3 % gerechnet hatten. Die Bank bestätigte ihr Ziel, nächstes Jahr eine harte Kernkapitalquote von 12 % zu erreichen.Das Finanzinstitut habe im Auftaktquartal bereits die ersten positiven Auswirkungen der Anfang Februar anlässlich der Jahresbilanz 2018 verkündeten Maßnahmen gespürt, sagte Bankchef Frederic Oudéa. Nach einem schwachen Schlussquartal bei Marktaktivitäten und im heimischen Privatkundengeschäft hatte Société Générale wie BNP Paribas den Sparkurs verschärft und einige mittelfristige Ziele gekappt. Sie will unter anderem 1 600 Stellen streichen, vor allem im Firmenkundengeschäft und im Investment Banking.Das Nettoergebnis der Bank brach um 26 % auf 631 Mill. Euro ein, während Analysten laut Factset im Schnitt mit 610 Mill. Euro gerechnet hatten. In dem Ergebnis enthalten ist auch ein Buchverlust von 67 Mill. Euro für den angekündigten Verkauf der slowenischen Tochter DKB Banka an OTP Bank aus Ungarn. Der Verkauf dürfte nach Angaben von Société Générale aber die Kernkapitalquote mit 7 Basispunkten stärken. Bereits zuvor angekündigte Verkäufe von Geschäft in Belgien, Albanien und Bulgarien haben dem Finanzinstitut im ersten Quartal einen außerordentlichen Gewinn von 14 Mill. Euro beschert. Der Konkurrenz hinterherWährend das Investment Banking von BNP Paribas im ersten Quartal nach einem schwachen Jahresende 2018 positiv überraschte, schwächelt Société Générale in diesem Bereich weiterhin. So brach das Nettoergebnis der Sparte Global Banking und Investor Solutions um 15,7 % auf 140 Mill. Euro ein. Im Geschäft mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen sanken die Einnahmen um 15,9 % auf 450 Mill. Euro, während die des Bereichs Aktienhandel und Prime Services um 5,3 % auf 624 Mill. Euro zurückgingen. Insgesamt wiesen die Marktaktivitäten einen Rückgang um 7,2 % aus. In einem internen Papier, das die Bank laut der Nachrichtenagentur Bloomberg Gewerkschaften im April vorgelegt hatte, geht sie davon aus, dass die Aussichten für europäische Investmentbanken mittel- bis langfristig schwierig bleiben dürften.Im Privatkundengeschäft in Frankreich schnitt Société Générale im Vergleich zu BNP Paribas ebenfalls schwächer ab. Dort gingen die Einnahmen um 4,6 % auf 1,92 Mrd. Euro zurück. Das Nettoergebnis der Sparte fiel mit 234 Mill. Euro 13,3 % niedriger als im Vorjahreszeitraum aus. Besser lief es im internationalen Privatkundengeschäft und den Finanzdienstleistungen. Dort stiegen die Einnahmen um 4,4 % auf 2,08 Mrd. Euro und das Nettoergebnis um 8,2 % auf 464 Mill. Euro.Die Aktie von Société Générale legte Freitag an der Börse von Paris 1,1 % auf 28,70 Euro zu, während der französische Leitindex CAC 40 mit einem Plus von 0,4 % schloss.