Sparda-Banken verhandeln mit Sopra

Sieben Institute unterzeichnen Absichtserklärung für IT-Kooperation mit französischem Konzern

Sparda-Banken verhandeln mit Sopra

Nach gescheiterten Verhandlungen mit einem genossenschaftlichen Anbieter haben sieben der elf Sparda-Banken entschieden, in der Informationstechnik eine Kooperation mit dem französischen Dienstleister Sopra Steria anzustreben. Für die Sparda-Gruppe bedeutet dies, dass es künftig zwei IT-Systeme gibt. jh München – Sieben der elf Sparda-Banken haben sich entschieden, in der Informationstechnik (IT) mit dem französischen Konzern Sopra Steria zusammenzuarbeiten. Am Freitag unterzeichneten beide Seiten eine Absichtserklärung. Der Verband der Sparda-Banken erwartet, dass die Vertragsverhandlungen in wenigen Wochen abgeschlossen werden, wie der Vorstandsvorsitzende Florian Rentsch sagte. Am Tag zuvor waren die Gespräche mit Fiducia & GAD IT, dem Dienstleister der genossenschaftlichen Finanzgruppe, gescheitert (vgl. BZ vom 21. Dezember). Die wesentlichen Gründe seien strategische und kommerzielle Punkte gewesen, sagte ein Sprecher des Verbands auf Anfrage. Offenbar ging es also um die Technik und den Preis. Vom Partner Sopra Steria und “der Transformation des eigenen Anbieters SDV-IT” erhoffe sich die Mehrheit der Sparda-Banken, “auch in Zukunft eine leistungsfähige IT zu haben und die notwendigen eigenen geschäftspolitischen Impulse setzen zu können”, wird Verbandschef Rentsch in der Mitteilung zitiert. Die Transformation der eigenen Servicegesellschaft Sparda-Datenverarbeitung (SDV-IT) werde fortgesetzt, ergänzte der Sprecher, ohne aber die Veränderungen zu erläutern. Vor einem halben Jahr lagerte die SDV-IT die Rechenzentrumsleistung an T-Systems aus.Aus der Absichtserklärung mit Sopra Banking Software, einer Tochterfirma des Konzerns mit Hauptsitz im französischen Ort Annecy, schert die Sparda-Bank Hamburg aus. Sie starte individuelle Verhandlungen zur Kooperation mit der Fiducia, teilte die norddeutsche Bank am Freitag mit. Ein erfolgreicher Abschluss der Gespräche sei für Ende März 2019 geplant. Der Verbandssprecher wies darauf hin, dass die Institute generell frei entscheiden könnten, da sie wirtschaftlich und rechtlich eigenständig seien. Das Thema IT hatte die Sparda-Gruppe schon zuvor gespalten.Die Banken in Berlin, Hannover und Südwest hatten wie nun Hamburg entschieden, mit dem gruppeneigenen Dienstleister Fiducia & GAD IT zusammenzuarbeiten. Die anderen acht begannen vor drei Monaten Vertragsverhandlungen mit diesem Anbieter – nach einer “intensiven Vorprüfungsphase”, wie es damals hieß. Letztlich gaben nun sieben Sparda-Banken Sopra Steria den Vorzug: Augsburg, Baden-Württemberg, Hessen, München, Nürnberg, Ostbayern und West. Da ihre Verhandlungen mit Fiducia & GAD gescheitert sind, gibt es künftig zwei IT-Systeme in der Gruppe der Sparda-Banken. Lange SucheDie Suche nach einem IT-Partner dauerte etwa ein halbes Jahr länger als geplant. Zunächst sollte schon bis Juni dieses Jahres geklärt werden, ob die Sparda-Banken mit Fiducia & GAD, Sopra Steria oder dem Schweizer Software- und Finanzdienstleister Avaloq zusammenarbeiten (vgl. BZ vom 13. Juni).Bereits seit etwa zweieinhalb Jahren beschäftigen sich die Institute mit der Zukunft ihrer Informationstechnik. Anlass war der Ausstieg der Bank in Berlin aus der SDV-IT. Für die anderen Institute stellte sich die Frage, ob der eigene kleinere Anbieter genügt, um mit der Digitalisierung der Branche Schritt zu halten. Zudem werden die Kosten der SDV-IT nach dem Abspringen von Berlin, Hannover und Südwest auf weniger Banken verteilt.—– Wertberichtigt Seite 6