Sparkasse Aachen spürt den Niedrigzins
ab Aachen – Die Sparkasse Aachen war im zurückliegenden Geschäftsjahr erstmals seit langem mit Ertragsdruck konfrontiert. Zwar braucht sich das Institut mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung von 1,58 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) im Vergleich keineswegs zu verstecken, doch vereitelt das niedrige Zinsumfeld im Zusammenspiel mit der flachen Zinsstrukturkurve das Geschäft mit der Fristentransformation.Umgekehrt werden die Kosten absehbar weiter steigen, wie Vorstandschef Hubert Herpers im Gespräch mit der Börsen-Zeitung erläuterte. Entsprechend rechnet der Bankchef auch im neuen Turnus mit einem weiter sinkenden Ergebnis. Er sei froh, den Herausforderungen, die nicht zuletzt durch weitere Regulierungsmaßnahmen verschärft würden, aus der Position der Stärke begegnen zu können. Zum Beleg verweist Herpers auf die Kernkapitalquote (nach Basel III und vor Zuführung) von 18,5 %. Auch die Kosten haben die Aachener trotz der steigenden Personalaufwendungen im Griff, wie die Kosten-Ertrag-Relation von schmalen 49,5 % zeigt.Eines hat das abgelaufene Geschäftsjahr nach Lesart Herpers aber auch gezeigt: Im Kundengeschäft ist die Sparkasse hervorragend unterwegs. Das liege nicht zuletzt an der hohen Marktdurchdringung, die Resultat der großen Kundennähe sei, sagte Herpers. Mit einem Einlagenzuwachs von Privatleuten von 203 Mill. Euro (+ 4 %) verzeichnete die Sparkasse einen Spitzenwert. Übertroffen wurde damit sogar der Zuwachs aus dem Jahr 2008, als es in Folge der Lehman-Pleite zur Flucht in Sicherheit kam und das Einlagevolumen der Privaten um 140 Mill. Euro wuchs, wie Herpers ausführte. Zugleich wurden aber auch neue Kredite im Volumen von netto 247 Mill. Euro vergeben. Letztlich gereiche der Sparkasse zum Vorteil, dass mehr Kredite vergeben würden, als Einlagen hereinkämen.Rückenwind kam 2014 auch vom Bewertungsergebnis. Zum einen rechnet Herpers erneut mit Auflösungen von Einzelwertberichtigungen im Kreditgeschäft. Zum anderen sei aus den eigenen Wertpapieranlagen mit einer Zuschreibung von 3 Mill. Euro zu rechnen. Vom Jahresüberschuss von 44,5 (i.V. 47,9) sollen unverändert 16,4 Mill. Euro an die Träger ausgeschüttet werden.