Sparkasse Leipzig stärkt ihr Filialnetz
ge Leipzig – Während die Münchner Unicredit-Tochter HVB ihr Filialnetz um gut die Hälfte zusammenstreichen will, stärkt die Sparkasse Leipzig ihre Außenstellen. “Wir sind der Überzeugung, dass die Filiale der Dreh- und Angelpunkt unseres Geschäfts ist”, betont Vorstandschef Harald Langenfeld bei der Erläuterung der Vorjahreszahlen – “die Sparkasse grenzt sich damit klar von den Mitbewerbern ab”.Entsprechend wurden 2013 – soweit es wirtschaftlich tragfähig war – zwischenzeitig zentralisierte Kompetenzen in die Filialen zurückbeordert und diese damit gestärkt. Mit dem Aus von acht Vermögenszentren zum Jahreswechsel arbeiten ab sofort gut 50 Anlage- und Wertpapierspezialisten wieder in der Fläche, gefolgt von der Baufinanzierung und dem Firmenkundengeschäft. Die ersten drei Monate in der neuen dezentralen Aufstellung seien “sehr ermutigend” gewesen, versichert der Chef der drittgrößten ostdeutschen Sparkasse, die weit in das nordsächsische Umland reicht. In vielen Bereichen liege die Sparkasse über Vorjahr – “vor allem von den Geschäftskunden hören wir eine gute Resonanz”. Uni-Filiale “hervorragend”Aber auch die im Vorjahr auf dem Universitätsgelände neu errichtete Campus-Sparkasse laufe “hervorragend”, beteuert Langenfeld. Gerade junge Menschen suchten Beratung, auch wenn sie mit großer Selbstverständlichkeit Bankgeschäfte im Internet tätigten. Gestärkt werde die Kompetenz der Filialen auch dadurch, dass viele Prozesse – wie die Kreditzusagen – deutlich beschleunigt worden seien.Für das laufende Jahr erwartet die Sparkasse nach einem insgesamt positiven ersten Quartal ein wachsendes Kreditgeschäft. Beim Wertpapiergeschäft zeigt sich Langenfeld auch dank der Umstrukturierung zuversichtlich, da mit der Verlagerung von Anlagespezialisten in die Fläche mehr Kunden erreicht würden. Bei Zinskurve Boden erreichtDa zudem bei den umfangreichen, fast 6 Mrd. Euro schweren Depot-A-Anlagen bei der Zinskurve wohl der Boden erreicht sein dürfte, hofft der Vorstand auf ein leichtes Plus beim diesjährigen Zinsüberschuss – und ebenso beim Provisionsergebnis. “Der Ausblick ist stabil”, resümiert der Sparkassenchef, “ich bin deshalb überzeugt, dass wir trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auch 2014 erfolgreich gestalten werden.”Trotz der traditionellen Unwucht im industriearmen Osten Deutschlands mit im Vergleich zum Kreditvolumen gut doppelt so hohen Kundeneinlagen (7 Mrd. Euro) zeigt sich Langenfeld mit dem Vorjahr zufrieden – “das Jahr ist besser verlaufen als erwartet”. In der Folge schrieben die Sachsen nicht nur ihre Beteiligung an der Landesbank Berlin – die seit Jahresbeginn als Berliner Sparkasse firmiert – auf 1 Euro herab, sondern stellten für die kommenden zwei Jahre reichlich 3 Mill. Euro als Aufwendungsersatzansprüche zurück, als Ausgleich für ausfallende Dividendenzahlungen der Berliner. Damit habe die Landesbank die Leipziger allein in den vergangenen drei Jahren fast 35 Mill. Euro gekostet, kalkuliert Langenfeld. Bei einem Anteil von nur 0,86 % in der Sparkassenfamilie hätte die Gruppe – bei ähnlich rigorosen Wertberichtigungen wie die Sachsen – rund 4 Mrd. Euro auf die 2007 erworbene Landesbank abschreiben müssen. Rücklagen deutlich gestärktDank des vorsichtigen Kreditgeschäfts und der guten Konjunktur konnten die Leipziger fast 4 Mill. Euro Kreditvorsorge auflösen. Das Wertpapiergeschäft erforderte eine ähnlich hohe Abwertung, womit unter Berücksichtigung der Landesbank-Lasten knapp 18 Mill. Euro zur Dotierung der § 340 g-HGB-Rücklagen übrig blieben. Zusammen mit dem Gewinn stockten die Sachsen ihre Rücklagen und Reserven um 31 Mill. auf 562 Mill. Euro auf – verglichen mit 303 Mill. Euro vor fünf Jahren.