Payment-Lösungen

Sparkassen sehen Zahlungssystem Wero auf gutem Weg

Die Nutzerzahl des neuen Zahlungssystems Wero steigt zur Zufriedenheit des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. Vorstand Joachim Schmalzl verweist auf die intensive Konkurrenz mit Paypal in Deutschland.

Sparkassen sehen Zahlungssystem Wero auf gutem Weg

Sparkassen sehen neues Zahlungssystem auf gutem Weg

Wero-Nutzerzahl steigt – Lob für BaFin-Bürokratieabbau

mic Nürnberg

Die Sparkassen kommen mit der Einführung des europäischen Zahlungssystems Wero nach eigener Einschätzung gut voran. „Wir sind mit den Fortschritten zufrieden“, sagte Joachim Schmalzl, Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), am Rande des Sparkassentags in Nürnberg. Es gebe es mittlerweile 750.000 Nutzer bei den Sparkassen. Ende des Jahres wolle Wero 2,5 Millionen erreichen. Davon entfielen rund 60% auf Sparkassenkunden.

Schmalzl betonte, im Payment-Bereich bräuchten auch die Sparkassen Verbündete. Man schaffe es in Deutschland nicht alleine, in diesen großen Projekten gegen die Investitionsvolumen amerikanischer Firmen anzukommen.

Paypal ist der Platzhirsch

Der DSGV-Vorstand räumte ein, dass die Wero-Nutzerzahlen in Frankreich und Belgien viel höher als in Deutschland seien. Er verwies jedoch darauf, dass dort Vorgänger-Angebote integriert worden seien. Außerdem habe der US-Konkurrent Paypal in Deutschland eine sehr hohe Marktdurchdringung. Dem EHI Institut zufolge betrug der Anteil der Online-Einkäufe, die per Paypal bezahlt wurden, im vergangenen Jahr 28,5%. Schmalzl kündigte an, die Sparkassen würden im September die ersten Wero-Pilotprojekte im E-Commerce machen. Im zweiten Quartal nächsten Jahres werde man in die Vermarktung gehen.

DSGV-Vorständin Karolin Schriever bekräftigte die Forderung der Sparkassen, die Schwelle für die Bilanzsumme zu erhöhen, ab der die Institute unter die Aufsicht der Europäischen Zentralbank gestellt werden: „Wir sagen: 50 ist das neue 30.“ Mindestens 50 Mrd. Euro Bilanzsumme seien sinnvoll, denn alles andere binde unnötig Ressourcen, die eigentlich für die digitale und grüne Transformation genutzt werden könnten.

Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes

Schriever lobte ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der deutschen Finanzaufsicht BaFin. Man habe einen tollen Dialog mit der BaFin, der in die richtige Richtung gehe: „Sie ist für mich Vorreiterin beim Bürokratieabbau.“ Von allen Aufsichtsbehörden sei es die europäische Bankenaufsicht EBA, die im Moment am wenigsten erkannt habe, dass die Regulierung aktuell der Wettbewerbsfähigkeit entgegenstehe. Schriever bekräftigte, dass die EU seit 2019 rund 13.000 Rechtsakte verabschiedet habe. Man habe fast 4.000 Andockpunkte gefunden, wo man Erleichterungen schaffen könne.