Sparkassenversicherung baut Service bei Gebäudeschäden aus
SV schickt eigene Handwerker
Sparkassenversicherung baut Service bei Gebäudeschäden aus
Unter Führung der SV Sparkassenversicherung hat 2023 ein südwestdeutsches Konsortium knapp ein Viertel an dem Netzbetreiber Transnet BW erworben. Um weitere Transaktionen dieser Art zu realisieren, ist die SV offen für neue Partner. Bei Gebäudeschäden baut die Versicherung ihr Netzwerk zu Handwerkern aus.
spe Stuttgart
Die SV Sparkassenversicherung (SV) in Stuttgart baut ihr Netzwerk zu Handwerkern weiter aus. Basis dieser Zusammenarbeit sind Kooperationsverträge mit Trocknungs-, Sanierungs- oder Handwerkerbetrieben, die die SV im Schadenfall ihren Kunden zur Verfügung stellt. „Dadurch lassen sich Schäden schnellstmöglich beheben – es reicht nicht, nur Geld zu überweisen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der SV, Andreas Jahn, bei der Bekanntgabe der Geschäftszahlen 2023. Ohnehin sei ein Gebäudeschaden durch eine rasche Behebung kostengünstiger zu reparieren, als es nach einer langen Wartezeit der Fall wäre.
Eigene Sanierungsunternehmen
Vor diesem Hintergrund hat die SV inzwischen sieben Handwerksbetriebe mit insgesamt 200 Beschäftigten erworben und ist damit in Nordhessen, Oberschwaben, Süd- und Nordbaden, der Region Heilbronn und im Landkreis Göppingen mit eigenen Sanierungsunternehmen präsent. Deren Einsatz zur Schadensbehebung, die für die SV auch wirtschaftlich interessant sei, wird von einer eigenen Holding koordiniert. Wie Jahn sagte, will man diesen Service erweitern. So stehe der Aufkauf eines weiteren, achten Handwerksbetriebs kurz bevor.
Neue Wege geht die SV bekanntlich auch bei der Finanzierung der Energiewende im Land. So war das Institut 2023 im Lead, als ein Südwestkonsortium aus 40 Sparkassen, Banken, Versicherungen und Körperschaften aus Baden-Württemberg ein knappes Viertel an dem Netzbetreiber Transnet BW für rund 1 Mrd. Euro übernahm. Mit Blick auf weitere Transaktionen dieser Art zeigte sich Jahn offen für neue Partner. Die SV, die seit gut zehn Jahren auch an dem Netzbetreiber Amprion beteiligt ist, sieht er bei künftigen Deals eher in der Rolle des Know-how-Lieferanten als der eines Kapitalgebers.
Betriebliche Vorsorge als Treiber
Insgesamt war 2023 durch ein starkes Neugeschäft sowohl in der Lebensversicherung als auch der Schaden-/Unfallversicherung geprägt. So habe die SV in der Lebensversicherung bei den laufenden Beiträgen das beste Neugeschäft nach 2004 erzielt. Als langjähriger großer Treiber gilt bei der SV die betriebliche Altersvorsorge. Jedoch schlug in der Sparte durch einen zinsbedingten, 30-prozentigen Rückgang der Einmalbeiträge ein Minus von 10,8% zu Buche.
Hoher Aufwand in der Elementarschaden
Kennzeichnend für 2023 war auch ein hoher Aufwand in der Elementarschadenversicherung von 326,8 Mill. Euro (Vorjahr: 101,9), was der SV das viertschlechteste Jahr in dieser Sparte bescherte. Den auffallend starken Rückgang des Konzernjahresüberschusses nach HGB auf 11,6 Mill. Euro (Vorjahr: 82,1) führte Jahn auf zwei Effekte zurück. Zum einen gab es einen einmaligen Sondereffekt in Höhe von minus 43,2 Mill. Euro infolge von Veränderungen der konzerninternen Rückversicherungsstruktur.
2021 gab es hieraus umgekehrt einen positiven Effekt auf den Jahresüberschuss in Höhe von 47,7 Mill. Euro. Der zweite Effekt resultierte aus der bewussten Entscheidung, stille Lasten auf festverzinsliche Wertpapiere zu realisieren, um so die Ertragskraft der Zukunft zu stärken.